Leipzig Leipzig: SPD-Dezernent Jung ist Favorit bei Oberbürgermeisterwahl

Leipzig/dpa. - Die Leipziger wählen an diesem Sonntag einenneuen Oberbürgermeister. Es ist die zweite Wahl des Stadtoberhauptesinnerhalb von zehn Monaten. Hintergrund ist der Wechsel des früherenAmtsinhabers Wolfgang Tiefensee (SPD) als Bundesverkehrsminister nachBerlin. Als Favorit gilt Umfragen zufolge der SPD-Kandidat, LeipzigsSozialdezernent Burkhard Jung. Auf Platz zwei folgt der Kandidat derCDU, der Landtagsabgeordnete Uwe Albrecht. Insgesamt treten siebenKandidaten zur Wahl in Ostdeutschlands größter Kommune an. DieAmtszeit beträgt sieben Jahre.
Vor knapp einem Jahr war Tiefensee im ersten Anlauf im Amt desOberbürgermeisters bestätigt worden. Er kam bei der Abstimmung am 10.April auf 67,1 Prozent der Stimmen. Einzig Barbara Höll von der PDSkonnte noch auf ein zweistelliges Ergebnis verweisen. Sie bekam 15,8Prozent der Stimmen. Der CDU-Bewerber Robert Clemen erhielt 9,8Prozent. Die Kandidaten vom FDP und NPD lagen mit 2,4 Prozentgleichauf. Die Wahlbeteiligung betrug 43,9 Prozent.
Für die Grünen tritt an diesem Sonntag der LandtagsabgeordneteMichael Weichert an. Der Landtagsabgeordnete und Leipziger StadtratDieter Pellmann ist der gemeinsame Kandidat von Linkspartei undWahlalternative Soziale Gerechtigkeit WASG. Für die DSU tritt derLeipziger Universitätsprofessor Bernd-Rüdiger Kern an. Zudem hat die«Bürgerrechtsbewegung Solidarität» (BüSo) Karsten Werner aufgestellt,der Student Benedict Rehbein tritt als Einzelbewerber an. Dierechtsextreme NPD verzichtete nach nur 2,4 Prozent bei der letztenOB-Wahl darauf, einen Kandidaten zu benennen.
Die 263 Wahllokale öffnen um 8.00 Uhr. Bis 18.00 können die rund407 000 Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben, mehr als die Hälftedavon sind Frauen. Mit ersten Zwischenergebnisse wird etwa 20 Minutennach Schließung der Wahllokale gerechnet. Wenn keiner der Kandidatenmehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen erhält, gibt es am 26.Februar einen zweiten Wahlgang. Dabei können sich alle Kandidatenerneut bewerben. Anders als in anderen Bundesländern gibt es inSachsen keine Stichwahl.