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Landtagswahlen in Niedersachsen Landtagswahlen in Niedersachsen: Spitzenkandidaten von CDU und SPD gleichauf

11.01.2013, 15:20

Hannover/Berlin/AFP. - Einer neuen ARD-Umfrage zufolge liegen beide Lager mit 46 beziehungsweise 45 Prozent fast gleichauf. Nach dem einzigen Fernseh-Duell der beiden Spitzenkandidaten von CDU und SPD am Donnerstagabend reklamierten beide Seiten den Sieg für sich.

Nach der Donnerstagabend veröffentlichten Umfrage für die ARD-„Tagesthemen“ kämen die von ihrem Spitzenkandidaten, Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil, geführte SPD und die Grünen zusammen auf 46 Prozent. Die jetzige Regierungskoalition aus der CDU von Ministerpräsident David McAllister und der FDP würde 45 Prozent erreichen. Demnach würde die CDU mit 40 Prozent stärkste Kraft, die SPD kommt auf 33 Prozent. Die Grünen liegen bei 13 Prozent und die FDP würde mit fünf Prozent den Sprung in den Landtag schaffen. Linkspartei und Piraten würden den Einzug mit jeweils drei Prozent verpassen.

Animierte Grafik

Schon vorher war eine andere Umfrage für das ZDF zu fast identischen Ergebnissen gekommen. Demnach würden SPD und Grüne 46 Prozent erreichen, CDU und FDP 44 Prozent. Die CDU kommt auf 39 Prozent, die SPD auf 33 Prozent, die Grünen liegen bei 13 Prozent, die FDP bei fünf Prozent, Linkspartei und Piraten bei je drei Prozent. Der neue Landtag wird in Niedersachsen am übernächsten Sonntag gewählt. Der Urnengang gilt auch als wichtiger Stimmungstest für die Bundestagswahl im Herbst.

Nach dem Fernsehduell zwischen McAllister und Weil nahmen beide Seiten den den Sieg für sich in Anspruch. Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank-Walter Steinmeier, sah anschließend den SPD-Kandidaten Weil vorne: „Er war konzentriert, sicher in den Fakten, gleichzeitig souverän und gelassen“, betonte Steinmeier. „Die SPD hat in Niedersachsen gute Chancen, die gegenwärtige Regierung abzulösen“, sagte Steinmeier in Berlin.

CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe erklärte McAllister zum Gewinner des TV-Duells. Zugleich äußerte er sich zuversichtlich, dass die FDP als bisheriger Koalitionspartner der CDU in Niedersachsen aus eigener Kraft den Wiedereinzug ins Parlament schaffen werde.

Gröhe warf zudem Weil vor, der Kandidat zu sein, „der eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei bis heute nicht ausschließt“. Tatsächlich vermied Weil am Donnerstagabend dazu eine Festlegung. Allerdings dürfte die Linke nach dem bisherigen Stand der Umfragen auch gar nicht im Landtag vertreten sein.

Kämpferisch gaben sich zum Wahlkampfendspurt die Grünen. „Wir wollen am 20. Januar in Niedersachsen dafür sorgen, dass Schluss gemacht wird mit den Studiengebühren, dass die Blockade gegen den Ausbau der erneuerbaren Energien überwunden wird“, sagte Fraktionschef Jürgen Trittin zum Abschluss der Klausurtagung der Grünen-Bundestagsfraktion in Hannover. Zugleich solle ein rot-grüner Wahlerfolg in Niedersachsen einen Regierungswechsel auch im Bund vorbereiten.

In der letzten Wahlkampfwoche werden sich jetzt beide politischen Lager auf die große Zahl der Unentschlossenen konzentrieren. Den Umfragen zufolge haben sich bisher noch über 40 Prozent der rund 6,2 Millionen Wahlberechtigten noch nicht entschieden, ob sie überhaupt zur Wahl gehen wollen.