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Liveblog Landtagswahl in Schleswig-Holstein: CDU klar stärkste Kraft - SPD abgeschlagen

07.05.2017, 21:45
Daniel Günther, Spitzenkandidat der CDU in Schleswig-Holstein, jubelt bei der Wahlfeier seiner Partei.
Daniel Günther, Spitzenkandidat der CDU in Schleswig-Holstein, jubelt bei der Wahlfeier seiner Partei. Getty Images Europe

Kiel - Schleswig-Holstein steht vor einem Regierungswechsel: Bei der Landtagswahl am Sonntag errang die CDU mit Spitzenkandidat Daniel Günther einen deutlichen Sieg, die SPD des bisherigen Ministerpräsidenten Torsten Albig sackte an der Küste auf das zweitschlechteste Ergebnis ihrer Geschichte ab. Viereinhalb Monate vor der Bundestagswahl geraten die Sozialdemokraten nach der anfänglichen Euphorie um ihren Kanzlerkandidaten Martin Schulz damit wieder in schwieriges Fahrwasser. Hochrechnungen zufolge legte die CDU um etwa zwei Punkte auf rund 33 Prozent zu.

Die SPD verlor fast vier Zähler und holte etwa 26,5 Prozent - nur bei der Wahl 2009 schnitt sie noch schlechter ab. Das seit 2012 regierende Bündnis mit Grünen und dem Südschleswigschen Wählerverband (SSW) können die Sozialdemokraten nicht fortsetzen. Die Grünen um Umweltminister Robert Habeck kamen auf rund 13 Prozent, die FDP von Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki auf rund elf Prozent und der von der Fünfprozenthürde befreite SSW auf bis zu 3,5 Prozent.

AfD mit knapp sechs Prozent im Landtag

Die AfD dürfte mit knapp sechs Prozent in den zwölften Landtag einziehen, während es die Linke mit rund 3,5 Prozent nicht in das Parlament schafft und die Piraten nach einer Legislaturperiode ausscheiden. Die CDU beurteilte das Wahlergebnis als Auftrag für die Regierungsbildung in Kiel. „Die Menschen haben gegen die Koalition des Stillstands gestimmt, weil sie eine Koalition des Aufbruchs wollen“, sagte Günther. Folgen solle nun eine „starke Regierung unter Führung der CDU“. Er wolle mit allen Parteien außer der AfD darüber sprechen. Ministerpräsident Albig zeigte sich enttäuscht über die schweren Verluste seiner Partei. „Das ist ein bitterer Tag für die Sozialdemokratie, ein bitterer Tag für meine Regierung, ein bitterer Tag für mich“, sagte Albig. Zugleich machte er deutlich, für Koalitionsgespräche zur Verfügung zu stehen.

Den Prognosen zufolge erhält die CDU im neuen Kieler Landtag 24 Sitze, während auf die SPD 20 Mandate entfallen. Die Grünen schicken demnach zehn Parlamentarier in den neuen Landtag und die FDP acht Abgeordnete. Auf die AfD entfallen wohl vier Mandate, auf den SSW drei Sitze. Neben einer großen Koalition sind Dreierbündnisse von CDU oder SPD mit Grünen und FDP denkbar.

Rund 2,3 Millionen Bürger waren in Schleswig-Holstein zur Wahl des neuen Landtags aufgerufen. Erstmals konnte ab 16 Jahren gewählt werden. Die Wahlbeteiligung legte auf rund 65 Prozent zu - nach 60,2 Prozent im Jahr 2012. (afp)

Es folgt der Liveticker des Wahlabends zum Nachlesen

Martin Schulz verlässt das Podium mit hängendem Kopf.
Martin Schulz verlässt das Podium mit hängendem Kopf.
AP
Anhänger der CDU jubeln nach Bekanntgabe der ersten Prognosen.
Anhänger der CDU jubeln nach Bekanntgabe der ersten Prognosen.
dpa
Die Spitzenkandidaten Torsten Albig (SPD, l) und Daniel Günther (CDU) am Rande einer TV-Debatte.
Die Spitzenkandidaten Torsten Albig (SPD, l) und Daniel Günther (CDU) am Rande einer TV-Debatte.
dpa
Der derzeitige Ministerpräsident Schleswig-Holsteins Torsten Albig (SPD) nach der Stimmabgabe in Kiel
Der derzeitige Ministerpräsident Schleswig-Holsteins Torsten Albig (SPD) nach der Stimmabgabe in Kiel
dpa