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Landtagswahl Landtagswahl: Die Spitzenkandidaten in Rheinland-Pfalz

Von Andrea Löbbecke und Imke Hendrich 23.03.2011, 08:10

Mainz/dpa. - dpa stellt die Kandidaten in Kurzporträts vor:

KURT BECK (SPD): Der SPD-Spitzenkandidat ist Deutschlandsdienstältester Ministerpräsident. Bereits 1994 hat ihn der Landtagerstmals zum Regierungschef gewählt. Der 62-jährige Maurersohn ausder Südpfalz gilt als beliebter und bodenständiger Landesvater.Manche behaupten, Beck habe bereits der Hälfte der vier MillionenRheinland-Pfälzer die Hand geschüttelt. Auf dem Berliner Parkett warer weniger erfolgreich: Nach seiner Wahl zum SPD-Bundesvorsitzenden2006 trat er bereits 2008 nach internen Ränkespielen wieder zurück.Als größte Krise seiner Amtszeit als Ministerpräsident gilt dieNürburgring-Affäre. Die Privatfinanzierung des offiziell 330Millionen Euro teuren Freizeitzentrums an der Rennstrecke war 2009spektakulär gescheitert.

JULIA KLÖCKNER (CDU): Die CDU-Politikerin, die Kurt Beckherausfordert, ist jung und erfolgreich. Die 38-jährige Winzertochterstammt aus dem Nahetal und arbeitete bis vor kurzem alsParlamentarische Staatssekretärin im Bundesagrarministerium mit demSchwerpunkt Verbraucherschutz. Wegen des Wahlkampfes gab sie das AmtMitte Februar auf. Die telegene und medial erfahrene CDU-Landeschefinist schon als sehr junge Frau viel herumgekommen: Mitte der 1990erJahre bereiste sie als Deutsche Weinkönigin die Weinbauregionen derWelt. In der Heimat arbeitete sie als Religionslehrerin undJournalistin, trat 1997 in die Junge Union ein und wurde 2002erstmals Bundestagsabgeordnete. Ihr wird ein guter Draht zuBundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nachgesagt.

HERBERT MERTIN (FDP): Seine Fraktion im rheinland-pfälzischenLandtag ist die kleinste, sein Prestige als Redner der Oppositionjedoch groß - nicht nur bei seinen Parteikollegen. Der Chef derkleineren Oppositionsfraktion hat sich als Kritiker derLandesregierung einen Namen gemacht. Für bundesweite Schlagzeilensorgte Mertin Ende 2010, als er seinen Parteichef Guido Westerwelleals «Klotz am Bein» bezeichnete. Sein rollendes «R» und der Bart sinddie Markenzeichen des 52-jährigen Koblenzer Rechtsanwalts, der inChile geboren wurde. 1996 errang er einen Sitz im Landtag in Mainz.Drei Jahre später wurde er von Beck zum Nachfolger des ausgesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Justizministers PeterCaesar (FDP) bestellt.

EVELINE LEMKE und DANIEL KÖBLER (Grüne): Die 46-jährigeUnternehmensberaterin Lemke führt die Grünen in Rheinland-Pfalz seit2006 an. Die gebürtige Hamburgerin bezeichnet ihre Partei als«Bewegung» und möchte sich unter anderem in der Wirtschafts- undUmweltpolitik auf Landesebene profilieren. Sie saß von 2001 bis 2005in der Gemeindevertretung im hessischen Neu-Anspach und im Kreistagdes Hochtaunuskreises. Heute lebt Lemke in einer Patchworkfamilie mitvier Kindern im Ahrtal. Der 29 Jahre alte Köbler startete seinepolitische Laufbahn 2001 im Jugendverband der Grünen, seit 2004 sitzter für die Partei im Mainzer Stadtrat. Der Politikwissenschaftler istVater zweier Kinder und bekennender «Tatort»-Fan. Als eines seinerVorbilder nennt er Willy Brandt.

ROBERT DRUMM UND TANJA KRAUTH (Linke): Die Doppelspitze der Linkenbilden der 60-jährige Drumm - einst einziger Bürgermeister der Linkenin Westdeutschland - und Tanja Krauth. Drumm war lange JahreOrtsbürgermeister des wenige hundert Seelen-Ortes Ruthweiler im KreisKusel - wie schon einst sein Großvater. Früher war Drumm in der SPD,2007 ging er zu den Linken. Damit war der Personalleiter desWestpfalz-Klinikums in Kusel auch nach eigenem Bekunden das ersteMitglied der Partei in Rheinland-Pfalz. Die 42-jährige Krauth, dieMusicals und Theater als Hobby angibt, trat 2005 in die WASG ein.Derzeit ist die alleinerziehende Mutter einer Tochter unter anderemLinken-Kreisvorsitzende in Birkenfeld. Sie sieht ihre Aufgabe vorallem in der Friedenspolitik.