1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. «Kursk»: «Kursk»: Russland gedenkt Opfer der Tragödie

«Kursk» «Kursk»: Russland gedenkt Opfer der Tragödie

12.08.2002, 14:23
Gedenken an Kursk-Opfer
Gedenken an Kursk-Opfer EPA

Moskau/dpa. - Die 154 Meter lange «Kursk», das damals modernste Atom-U-Boot derrussischen Flotte, war am 12. August 2000 bei einem Manöver in derBarentssee nach Explosionen an Bord auf Grund gesunken. DramatischeRettungsversuche russischer und ausländischer Spezialisten warenvergeblich.

Nach offiziellen Angaben löste ein defekter, bordeigener Torpedodas Unglück aus. Russische Zeitungen bemängelten, die Untersuchungder Tragödie sei wie zu Sowjetzeiten verschleppt worden. Obwohl es imLaufe der Ermittlungen immer wieder Hinweise auf ein Versagenranghoher Militärs gab, wurde kein Verantwortlicher vor Gerichtangeklagt.

«Es ist uns wie früher nicht erlaubt, die wahren Gründe für diemilitärische Katastrophe zu erfahren», schrieb selbst dieRegierungszeitung «Rossijskaja Gaseta» am Montag. «Wir haben nur dasRecht, Blumen an den Denkmälern für die Opfer niederzulegen.» Kritikäußerte auch die Zeitung «Iswestija». «Zur Ursache des Unfalls gibtes weiterhin mehr Fragen als Antworten», schrieb das Blatt am Montag.

Nach der anfänglichen Behauptung, ein fremdes U-Boot sei mit der«Kursk» kollidiert, teilte eine Untersuchungskommission später mit,ein Übungstorpedo im vierten Torpedorohr habe die Katastropheausgelöst. Präsident Wladmir Putin hatte den Abschlussbericht nochvor 14 Tagen als «beispiellos gründlich und objektiv» gelobt.

Das Wrack der «Kursk» war im vergangenen Oktober vom Grund derBarentssee gehoben worden und bei Murmansk verschrottet worden.Einsatzkräfte fanden fast alle Leichen der Seeleute, die an Landbeerdigt wurden.