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Kultusministerkonferenz zum Abitur Kultusministerkonferenz zum Abitur: Zentral-Abitur wird noch einheitlicher

12.06.2015, 13:37
KMK-Präsidentin Brunhild Kurth
KMK-Präsidentin Brunhild Kurth dpa Lizenz

Berlin - Auf dem Weg zu einem einheitlicheren und damit auch bundesweit gerechteren Abitur wollen die Bildungsminister der Länder mit der Nutzung eines gemeinsamen Aufgabenpools ab 2017 vorankommen. Das beschloss die Kultusministerkonferenz (KMK) einstimmig bei ihrer am Freitag zu Ende gegangenen Sommersitzung in Berlin.

Die vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) gemeinsam mit Länder-Experten erarbeitete Aufgabensammlung für Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch solle „nicht Gleichförmigkeit, aber Gleichwertigkeit erreichen“, sagte IQB-Direktorin Petra Stanat. Die Länder könnten, müssten aber nicht für ihr jeweiliges Abitur auf den Pool zugreifen, betonten KMK-Präsidentin Brunhild Kurth (CDU) und Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD).

„Ein Meilenstein“

Der KMK-Beschluss sei angesichts jahrzehntelanger Unterschiedlichkeit des Abiturs in den Ländern „ein Meilenstein“, sagte Kurth. Im Oktober 2012 hatte die KMK bereits gemeinsame Abi-Bildungsstandards in Deutsch, Mathematik und der fortgeführten Fremdsprache verabschiedet. Sie gelten für Reifeprüfungen ab dem Schuljahr 2016/2017. Die Standards sicherten langfristig ein gemeinsames Leistungsniveau, dieser Weg werde mit dem Aufgabenpool nun fortgesetzt, hieß es.

Die Vergleichbarkeit des Abiturs in den Ländern war zuletzt ins Gerede geraten - unter anderem durch Statistiken, wonach die Quote der Top-Noten mit einer Eins vor dem Komma in Thüringen mehr als doppelt so hoch ist wie in Niedersachsen.

Neue Förderstrategie

Besonders gute Schüler werden künftig mit einer bundesweit abgestimmten Förderstrategie näher an ihre Leistungsgrenze herangeführt als bisher. Dazu sollen vor allem die Fähigkeiten der Lehrer verbessert werden, „Überflieger“ in ihren Klassen zu erkennen. Der Bund soll „im nächsten halben Jahr“ aufgefordert werden, „unter Wahrung des Bildungsföderalismus“ möglichst auch mit Finanzmitteln dieses neue Konzept zu unterstützen, sagte Kurth.

Ziel sei es, „den leistungsstarken Schülerinnen und Schülern Lernbedingungen zu schaffen, die ihnen eine optimale Entfaltung ihrer Potenziale ermöglichen“. Bisher sei in der KMK ein Schwerpunkt auf die Förderung leistungsschwächerer Schüler gelegt worden. Diese sollten nun keineswegs vernachlässigt werden - vielmehr sei die Förderung der einen Schülergruppe mit der anderen „eng verwoben“, sagte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD). (dpa)