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Kuba Kuba: Viva la Revolucion

01.01.2009, 18:06
In Santiago de Cuba, wo Fidel am 1. Januar 1959 den Sieg der Revolutionstruppen gegen die Armee des Diktators Fulgencio Batista proklamiert hatte, wurde eine Fotoausstellung über den Revolutionär eröffnet (FOTO: DPA)
In Santiago de Cuba, wo Fidel am 1. Januar 1959 den Sieg der Revolutionstruppen gegen die Armee des Diktators Fulgencio Batista proklamiert hatte, wurde eine Fotoausstellung über den Revolutionär eröffnet (FOTO: DPA) EFE

Havanna/dpa. - DieParteizeitung «Granma» zeigte in ihrer Internetausgabe eine knappe Grußbotschaft des seit 2006 kranken und nicht mehr in derÖffentlichkeit aufgetretenen Revolutionsführers: «Kurz vor dem 50. Jahrestag des Triumphes beglückwünsche ich unser heroisches Volk. Fidel Castro Ruiz».

Sein jüngerer Bruder Raúl Castro, der die Amtsgeschäfte seitzweieinhalb Jahren führt, widersprach zugleich Kritikern derPlanwirtschaft auf der Zuckerinsel. «Der Sozialismus hat sich nichtals Fehlschlag erwiesen», sagte er und zeigte sich «optimistisch»über die Zukunft des Landes. Ausländische Staatsgäste wurden zu denFeiern nicht erwartet. Die engsten Verbündeten Kubas inLateinamerika, die Präsidenten Venezuelas und Boliviens, Hugo Chávezund Evo Morales, hatten ihre Teilnahme kurzfristig abgesagt. Dieoffizielle Zeitung «Trabajadores» druckte stattdessen Grußbotschaftender Regierungen Jemens und Nordkoreas sowie unter anderem derdänischen Kommunisten ab.

«Wir haben keinen Frieden gehabt, wir hatten keine Ruhe, und derFeind behauptet, der Sozialismus sei gescheitert. Warum lässt man unsnicht in Ruhe, um für gleiche Lebensverhältnisse kämpfen zu können»,fügte Castro in einem Fernsehinterview hinzu. Castro, der auch dieRede auf der zentralen Veranstaltung in der im Südwesten der Inselgelegenen Stadt Santiago de Cuba halten wollte, nannte diezurückliegenden 50 Jahre «heroisch» und rief zu weiterem Widerstandgegen den «Imperialismus» auf. Zugleich aber erneuerte er seineMahnung, die Produktion und die Exporte müssten angekurbelt werden.

In Santiago de Cuba, wo Fidel am 1. Januar 1959 den Sieg derRevolutionstruppen gegen die Armee des Diktators Fulgencio Batistaproklamiert hatte, wurde eine Fotoausstellung über den Revolutionäreröffnet. Dort wurde auch die Rede Raúl Castros erwartet. Als Zuhörerwürden etwa 3000 Menschen «in Vertretung aller Kubaner» erwartet,schrieb «Granma». Das ist äußerst wenig im Vergleich zu den frühertraditionellen Massenaufmärschen in Kuba. In der Hauptstadt Havannaerinnerten nur einige große kubanische Flaggen an öffentlichenGebäuden und Embleme mit der Aufschrift «50» an den Jahrestag.

Die Erfolge der Revolution im Bildungs- und Gesundheitssektorwerden nach Einschätzungen von Beobachtern im Mittelpunkt der Rede Castros stehen. Aber vermutlich wird der Präsident, dem dieRegierungsgeschäfte Anfang 2008 dauerhaft übertragen wurden, auch erneut zu Sparsamkeit angesichts trüber wirtschaftlicher Aussichten aufrufen. Ankündigungen über einen grundsätzlichen politischen Richtungswechsel wurden nicht erwartet. Die Feierlichkeiten beginnen um 18 Uhr Ortszeit (24 Uhr MEZ).