Kroatien Kroatien: Regierung will trotz Drucks Kriegsverbrecher ausliefern
Zagreb/dpa. - Aus Protest gegen die Auslieferung waren am Samstag drei Ministerund der Vizeregierungschef zurückgetreten und hatten Kroatien damitin eine tiefe politische Krise gestürzt.
Bei den beiden angeklagten Generäle handelt es sich nach offiziellnicht bestätigten Angaben kroatischer Medien um Ante Gotovina undRahim Ademi. Sie sollen für Verbrechen an serbischen Zivilistenverantwortlich sein. Der aus dem Kosovo stammende General Ademi istnach den Worten von Racan bereit, sich freiwillig dem UN-Tribunal zustellen, sollte er auf der Liste der gesuchten Personen stehen. Racanversicherte ihm dabei jede Unterstützung seiner Regierung.
Ademi hatte am Sonntagabend Kroatiens Präsident Stipe Mesicgetroffen. Mesic rechtfertigte in einer landesweiten Fernsehansprachedie Auslieferungen als «notwendig». «Eine rechtmäßig gewählteRegierung kann und darf nicht einmal daran denken, ihreninternationalen Verpflichtungen nicht nachzukommen», sagte Mesic.
Diverse Kriegsveteranenverbände haben wegen derAuslieferungsentscheidung der Regierung Blockaden von Straßen undGrenzübergängen angedroht. Racan sagte, die Regierung werde mit allengesetzlichen Mitteln dagegen vorgehen. Die sei vor allem wegen derbegonnenen Touristensaison wichtig, von der das Land die notwendigenDevisen erwartet. Solche Blockaden bedrohten «nationale Interessen».