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Krieg im Irak Krieg im Irak: Sandstürme - Unberechenbarer Kriegsgegner

26.03.2003, 12:51
Britischer Soldat schützt sich vor einem Sandsturm. (Foto: dpa)
Britischer Soldat schützt sich vor einem Sandsturm. (Foto: dpa) POOL/epa

Bagdad/dpa. - Sie setzen den Motoren und Waffen der US- Streitkräfte im Irak zu, wehen Zelte um und sorgen dafür, dass einzelne Soldaten stundenlang orientierungslos umherirren: Sandstürme gehören im Frühjahr zum Wetteralltag am Persischen Golf. «Dann gibt es in der Region die größten Temperaturunterschiede», erklärt Lothar Kaufeld vom Deutschen Wetterdienst in Hamburg. Sie seien verantwortlich für die Entstehung von Sturmtiefs.

«Gerade in diesem Frühling haben wir verhältnismäßig kräftige Tiefs in der Region», sagt der Meteorologe. Bis zu null Grad Celsius kalte Luft im Türkischen Hochland treffe derzeit auf die teils schon mehr als 30 Grad warme Luft über der afrikanischen und arabischen Wüste. Dabei entstehende heiße Winde wie der «Schamal» waren schon von mittelalterlichen Reisenden gefürchtet. «Sand wird mehrere hundert, Staub sogar tausende Kilometer weit mitgerissen», sagt Kaufeld. Windgeschwindigkeiten von mehr als 70 Stundenkilometern seien dabei keine Seltenheit.

Derartig starke Sandstürme gibt es dem Meteorologen zufolge nicht nur auf der arabischen Halbinsel, sondern auch in Westafrika und der inneren Mongolei. «Wann und wo einer kommt, kann man gut vorhersagen.» Die Soldaten im Irak können in den nächsten Tagen und Wochen mit besserem Wetter rechnen: «Die Zahl und Intensität der Sandstürme wird abnehmen, im Sommer gibt es weniger starke Tiefs», erklärt Kaufheld.

US-Soldaten schützen sich vor einem Sandsturm. (Foto: dpa)
US-Soldaten schützen sich vor einem Sandsturm. (Foto: dpa)
AFP