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Kongo Kongo: Waffenruhe in der Hauptstadt Kinshasa hält

22.08.2006, 05:59
Ein Bundeswehrsoldat überwacht am 09.07.2006 auf dem Flughafen in Kinshasa im Kongo das Ausladen einer Antonow-Frachtmaschine. (Foto: dpa)
Ein Bundeswehrsoldat überwacht am 09.07.2006 auf dem Flughafen in Kinshasa im Kongo das Ausladen einer Antonow-Frachtmaschine. (Foto: dpa) dpa

Johannesburg/Kinshasa/dpa. - Eine am Dienstagabend zwischen den Konfliktparteien vereinbarteWaffenruhe brachte der Bevölkerung die erste ruhige Nacht seitSonntagabend, als die Gefechte ausbrachen. «Es ist hier jetzt absolutruhig. Unsere Leute zeigen bewusst Präsenz, fahren Patrouille undsind auf Erkundungsfahrten», sagte der Sprecher der EU-Truppe(EUFOR), Oberstleutnant Peter Fuss, am Mittwoch. Es habe spontane Glückwünsche für die Soldaten gegeben, weil sie die gefährlicheSituation so schnell in den Griff bekamen.

Auch die am Vortag eingetroffenen Fallschirmjäger seien in derStadt unterwegs, wo die Geschäfte wieder öffneten und die Menschensich wieder auf die Straßen trauten. Alle Kämpfer von PräsidentJoseph Kabila sowie seinem Stellvertreter und politischemHerausforderer Jean-Pierre Bemba waren in der Vereinbarung dazuangehalten worden, die Gefechte einzustellen. Die beiden Politikerwaren aus der Wahl vom 30. Juli als rivalisierende Spitzenkandidatenfür die Stichwahl Ende Oktober hervorgegangen.

Ein Kommandeur soll für den Angriff von Kabilas Präsidentengardeauf Bembas Anwesen verantwortlich sein. Er habe eigenmächtig dasFeuer eröffnet, um zwei gefangen gehaltene Soldaten zu befreien,berichtete der südafrikanische Rundfunk. Dabei waren auch mehrereBotschafter unter Beschuss geraten, darunter auch Deutschlandsdiplomatischer Vertreter. Die EU hatte daraufhin zusätzlich rund 130deutsche Fallschirmjäger als Verstärkung für ihre in Kinshasastationierte EUFOR-Truppe einfliegen lassen.

Stichwahl im Kongo (Grafik: dpa)
Stichwahl im Kongo (Grafik: dpa)
dpa
Infokarte zu den Kämpfen im Kongo (Grafik: dpa)
Infokarte zu den Kämpfen im Kongo (Grafik: dpa)
dpa