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Kongo und Irak Kongo und Irak: Deutschland will Hilfe an UN-Beschlüsse koppeln

12.06.2003, 11:48
Obwohl Ghana nun seit 50 Jahren unabhängig vom Kolonialismus ist, benötigt das Land trotzdem noch Entwicklungshilfe. Der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) fördert in Ghana Kleinunternehmer. Oliver Mühlleitner informiert sich vor Ort. Die Beratung umfasst fachliche Ausbildung und wirtschaftliche Beratung der Handwerker. Die Förderung des Kleingewerbes ist eine der wichtigsten Säulen der Entwicklungszusammenarbeit. (Archivfoto vom 12.06.2003)
Obwohl Ghana nun seit 50 Jahren unabhängig vom Kolonialismus ist, benötigt das Land trotzdem noch Entwicklungshilfe. Der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) fördert in Ghana Kleinunternehmer. Oliver Mühlleitner informiert sich vor Ort. Die Beratung umfasst fachliche Ausbildung und wirtschaftliche Beratung der Handwerker. Die Förderung des Kleingewerbes ist eine der wichtigsten Säulen der Entwicklungszusammenarbeit. (Archivfoto vom 12.06.2003) DED Deutscher Entwicklungsdienst

Berlin/dpa. - Deutschland wird sich mit seiner Entwicklungshilfe im Nachkriegs-Irak und im afrikanischen Bürgerkriegsland Kongo zunächst zurückhalten. Dies machte der Staatssekretär im Bundesentwicklungsministerium, Erich Stather, am Donnerstag in Berlin bei der Jahrespressekonferenz der bundeseigenen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) deutlich. Vor einem Einsatz der GTZ im Irak wolle man zuerst eine UN-Resolution sowie die Bestandsaufnahme von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) abwarten, sagte Stather. Weltbank und IWF prüften zur Zeit, was in dem Land möglich sei. Eine Entscheidung falle im September und hänge auch von den USA ab.

   Natürlich stünden Instrumente von GTZ und der ebenfalls bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zum mittel- und langfristigen Wiederaufbau zur Verfügung, «falls gewünscht», sagte Stather. 10 Millionen Euro Sofort- und Nothilfe für das Land seien indessen bereits abgeflossen.

   In Kongo sei man derzeit lediglich mit vier Langzeit-Experten der GTZ vertreten, berichtete GTZ-Geschäftsführer Wolfgang Schmitt. Kongo sei Partner-, aber nicht Schwerpunktland der Zusammenarbeit. Die Rahmenbedingungen seien «alles ander als günstig». Die Experten betreuten Projekte im Osten des Landes in Gegenden, die vom Bürgerkrieg noch weitestgehend verschont geblieben seien. Die Bundesregierung hatte erst vor kurzem die Entwicklungszusammenarbeit mit Kongo wieder aufgenommen.

   Die in der Entwicklungshilfe tätige GTZ hat im vergangenen Jahr mit 876 Millionen Euro einen leichten Umsatzzuwachs von 1,2 Prozent erzielt. Die Auftragseingänge verringerten sich allerdings im Vergleich zu 2001 um 3,6 Prozent auf 940 Millionen Euro, berichtete GTZ-Geschäftsführer Wolfgang Schmitt.

   Das Unternehmen ist seit 1975 für die Bundesregierung - vor allem das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) - tätig. Aufträge kommen auch von internationalen Organisationen wie UNO und Weltbank sowie aus der Privatwirtschaft.

   Erfolgreich war die GTZ 2002 nach Schmitts Worten vor allem im Geschäft mit anderen Bundesministerien. Das Finanzministerium stellte 20 Millionen Euro zur Verfügung, um die öffentlichen Verwaltungen in den Ländern Osteuropas auf den EU-Beitritt vorzubereiten.

   Für das Verbraucherministerium koordinierte die GTZ die Rindfleischlieferungen nach Nordkorea mit einem Auftragswert von 9 Millionen Euro. Im internationalen Bereich erhielt die GTZ von der EU im Zusammenhang mit der Erweiterung der Europäischen Union einen Berater-Auftrag von 35 Millionen Euro.

   Die GTZ war 2002 in mehr als 134 Ländern mit fast 2 800 Projekten und Programmen engagiert. In der GTZ-Zentrale in Eschborn bei Frankfurt arbeiteten 1 047 Menschen. Die Zusammenarbeit mit der KfW habe sich in den vergangenen Jahren verbessert und sei heute sehr gut.