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Kommentar zum Chaos Computer Club Kommentar zum Chaos Computer Club: Früher Underdog heute gefragter Ansprechpartner

Von Melanie Reinsch 27.12.2016, 15:37
Teilnehmer eines Treffens des Chaos Computer Clubs im Dezember 2013. (Symbolbild.)
Teilnehmer eines Treffens des Chaos Computer Clubs im Dezember 2013. (Symbolbild.) dpa

Längst ist der Chaos Computer Club (CCC) seinen Kinderschuhen entwachsen und zu einer wichtigen kritischen Stimme in Politik und Öffentlichkeit geworden. 1981 im Berliner linksalternativen Milieu von Computerfreaks gegründet, um Hackern eine Plattform zum Austausch zu liefern, hat er inzwischen mehr als 5500 Mitglieder und veranstaltet jährlich den größten europäischen Hacker-Kongress – für IT-Spezialisten, Datenschützer, Programmierer, Software-Entwickler, Blogger und Netzaktivisten.

Neben Gravitationswellenseminaren und Panels zur Quantenphysik geht es aber auch um Themen, die inzwischen jeden von uns betreffen: Um Falschmeldungen, die uns manipulieren sollen, um Massenüberwachung, die uns vermeintliche Sicherheit gewährleisten soll, uns aber im selben Atemzug vieler persönlicher und demokratischer Freiheiten beraubt. Wer nicht technikaffin ist, hat längst den Überblick verloren. Wie weit die Debatten zwischen Persönlichkeitsrecht versus Sicherheit in unseren Alltag hineinreichen, zeigt nicht zuletzt die Forderung nach einer Ausweitung der Videoüberwachung nach den jüngsten Terroranschlägen.

Früher Underdog, heute gefragter Ansprechpartner in Sachen Internet und Digitalisierung: Dieser sensiblen Aufgabe sollte sich der CCC bewusst sein und seinen gesellschaftlichen und politischen Einfluss nutzen: Als Einordner, Vermittler und Dekodierer einer immer komplexeren Digitalwelt für die Rechte der Bürger.