«Komitee Cap Anamur» «Komitee Cap Anamur»: Nach 25 Jahren endlich ein eigenes Schiff
Lübeck/dpa. - Das Schiff wird so ausgestattet, dass es Hilfsgütertransportieren, in Krisengebieten Kranke versorgen und im Notfallauch Flüchtlinge in größerer Zahl evakuieren kann.
Das «Komitee Cap Anamur» leistet seit 1979 mit Freiwilligenmedizinische, technische und humanitäre Hilfe in Krisengebieten. Füreinen Einheitslohn von 1100 Euro leisten Ärzte, Krankenschwestern,Techniker und Handwerker medizinische Hilfe in Sierra Leone, bauenSchulen in Afghanistan und Bewässerungsanlagen auf Haiti. DasHilfsteam, das in einem Armenviertel der irakischen Hauptstadt Bagdadein Kinderkrankenhaus betreut hatte, wurde allerdings Ende 2003abgezogen. «Wir sind zwar mutig, aber nicht lebensmüde. Wegen derständigen Schießereien war die weitere Arbeit dort nicht zuverantworten», erläutert Bierdel.
Seit der Gründung hatte das «Komitee Cap Anamur» für seineHilfseinsätze stets Schiffe gechartert. Die Entscheidung, erstmalsein eigenes Schiff zu kaufen, fiel im Sommer 2003. Bierdel berichtet:«Wir hatten Hilfsgüter in die liberianische Hafenstadt Monroviagebracht. Am Kai warteten tausende von verzweifelten Flüchtlingen aufeine Chance, die umkämpfte Stadt zu verlassen, und unser Schiff wardas einzige weit und breit. Doch der Kapitän weigerte sich, dieMenschen an Bord zu nehmen, weil der Eigner keine Zustimmung gegebenhatte. Da wurde uns klar: Wir brauchen ein eigenes Schiff».
Am 14. Februar soll die «Andra» feierlich in «Cap Anamur»umbenannt werden. Am folgenden Tag wird sie ihre erste Reise nachWestafrika antreten. An Bord wird eine bunt zusammengesetzteMannschaft sein, die ebenfalls eine Einheitsheuer von 1100 Euroerhält. «Wir suchen allerdings noch händeringend einen Maschinisten,der ein Patent zum Führen einer Maschine bis 3000 Kilowatt hat»,sagt Bierdel.