Klonen von Menschen Klonen von Menschen: Ministerin Bulmahn will Verbot durchsetzen

Berlin/Düsseldorf/dpa. - Nach Bekanntwerden der bevorstehenden Geburt des angeblich ersten Klon-Babys hat Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) ein internationales Verbot angemahnt. «Überall auf der Welt muss die Geburt geklonter Menschen verhindert werden», sagte sie der «Rheinischen Post» (Donnerstag). Die Bundesregierung setze sich «weiterhin gemeinsam mit Frankreich bei den Vereinten Nationen dafür ein, dass das reproduktive Klonen von Menschen internationale verboten wird».
Nach Erkenntnissen des Ministeriums soll das Thema im Herbst 2003 bei der UN wieder auf der Tagesordnung stehen. «Wir werden die Zeit nutzen, um alle Nationen der Welt von der Notwendigkeit eines solchen Verbots zu überzeugen», kündigte Bulmahn an.
Zugleich kam massive Kritik von der Union: «Die Strategie der Bundesregierung auf internationaler Ebene ist gescheitert, eine Chance wurde vertan», kritisierte CDU-Expertin Maria Böhmer. Mit einem «Nein zum reproduktiven Klonen und einem Zögern beim Verbot des therapeutischen Klonens» habe die Bundesregierung zwiespältig agiert, sagte die Vize-Vorsitzende der Bundestagsfraktion.
Der italienische Arzt Severino Antinori hatte am Dienstagabend die Geburt eines geklonten Jungen für Anfang Januar angekündigt. Er deutete an, dass er an dem Projekt als Berater beteiligt sei, hielt allerdings geheim, wo das Kind entbunden werden solle. Die Frau befinde sich in der 33. Schwangerschaftswoche. Das Kind sei «absolut gesund». Wenige Wochen später sollten zwei weitere Klon-Kinder auf die Welt kommen.
Mediziner, Ethiker und Kirchenvertreter reagierten mit Skepsis und Kritik auf die Ankündigung Antinoris. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Prof. Klaus Diedrich, äußerte erhebliche Zweifel. «Ich bin skeptisch, ob seine Ankündigung wirklich stimmt», sagte Diedrich am Mittwoch der dpa.

