Kirche Kirche: Piusbrüder weihen trotz Kritik neue Priester

Zaitzkofen/dpa. - Bei dem Gottesdienst im Priesterseminarin Zaitzkofen bei Regensburg wurden die deutschen Vertreter derkatholischen Amtskirche auch erneut von der erzkonservativenBruderschaft angegriffen. «Wir bedauern die verbale Ausgrenzung, diewir in diesen Tagen massiv von Seiten mehrerer deutscher Bischöfeerfahren», sagte der Leiter des Seminars, Pater Stefan Frey, vor rund1500 Gläubigen.
Auch der Vatikan hatte erklärt, dass die Priesterweihen nichtzulässig seien. Dennoch sagte Frey, dass sich die Handlungsweise Romssehr von der Haltung der deutschen Bischöfe unterscheide. Der Vatikanhabe nicht verlangt, dass die Bruderschaft auf die Spendung vonSakramenten verzichte. Frey räumte aber ein, dass sich dieBruderschaft «momentan kirchenrechtlich nur in einer Grauzone»befinde.
Nachdem die Piusbrüder bereits in den vergangenen Wochen in denUSA und in Frankreich Priester geweiht hatten, wurden nun inZaitzkofen durch Handauflegung ein Schwede, ein Pole und einSchweizer im Alter von 26 bis 30 Jahren in den Priesterstandaufgenommen. Die Weihen werden von der Deutschen Bischofskonferenzals Provokation empfunden, da die Bruderschaft seit Jahren mit demVatikan im Clinch liegt.
Die Gemeinschaft lehnt etliche Reformen der katholischen Kircheab, darunter das Zweite Vatikanische Konzil. Darin hatte die KircheMitte der 60er Jahre unter anderem ihr Verhältnis zu anderenReligionen revidiert und damit eine Epoche des Miteinanders mit demJudentum eingeleitet. Außerdem wurde die Liturgie erneuert, weg vonder Messe in Latein hin zur Predigt in der Landessprache.