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Kidnapping im Irak Kidnapping im Irak: Berlin will sich Entführer-Ultimatum weiter nicht beugen

19.03.2007, 10:46

Berlin/dpa. - Sieäußerte am Montag zugleich «große Sorge» wegen des Verlaufs der seitdem 6. Februar andauernden Geiselnahme.

Die Bundesregierung sei nicht erpressbar durch Menschen, die gegenandere Menschen Gewalt anwenden, sagte Merkel nach einem Gespräch mitdem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai im Kanzleramt. DieEntführer der 61-jährigen Hannelore Marianne K. und ihres 20 Jahrealten Sohns hatten von der Bundesregierung ultimativ den Rückzug derBundeswehrsoldaten aus Afghanistan verlangt.

Der irakische Vizepräsident Tarek al-Haschimi forderte dieGeiselnehmer auf, die seit sechs Wochen entführten Deutschen sobaldwie möglich freizulassen. «Die Deutschen sympathisieren generell mitdem irakischen Volk», schrieb er in einer in Bagdad veröffentlichtenErklärung. Diese Sympathie solle man nicht durch die Entführungunschuldiger Menschen verspielen.

Der Krisenstab im Auswärtigen Amt (AA) in Berlin arbeitet nachRegierungsangaben auf Hochtouren, um ein glückliches Ende derGeiselnahme zu ermöglichen. Ein AA-Sprecher verwies auf die«dringende Warnung» vor Reisen in das Land. Ausländische Reisendeseien dort einem sehr hohen Risiko ausgesetzt.

Da sich die Geiselnehmer zuerst an die Verwandten der Entführtengewandt hatten, wird in Bagdad vermutet, dass es um Lösegeld geht,die politischen Forderungen also nur vorgeschoben sind.Bundespräsident Horst Köhler, die irakische Familie der Entführtenund islamische Organisationen in Deutschland hatten sich in mehrerenVideo-Botschaften für die Freilassung der Geiseln eingesetzt.