1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Politik
  6. >
  7. Live-Interview: Kandidaten im Live-Interview der MZ: Martin Reichardt (AfD)

Live-Interview Kandidaten im Live-Interview der MZ: Martin Reichardt (AfD)

Von Jan Schumann 12.09.2017, 13:07

Halle (Saale) - Am 24. September wählt Deutschland einen neuen Bundestag – doch zuvor fühlt die MZ den Spitzenkandidaten der Parteien auf den Zahn. Was wollen die Politiker aus Sachsen-Anhalt in Bildung, Klimaschutz und Einwanderung bewegen? Im TV-Studio stellen sich die Kandidaten von CDU, SPD, Linken, Grünen, FDP und AfD den Fragen der MZ-Leser und Redakteure. Diesmal zu Gast: Martin Reichardt (AfD).

Der 47-Jährige Pädagoge und Ex-Bundeswehrsoldat sprach sich grundlegend gegen die Inklusion behinderter Kinder in Regelschulen aus. Sie sei „schädlich“ für gehandicapte Schüler. Die nötige intensive pädagogische Begleitung sei an Regelschulen nicht möglich, so Reichardt. Die UN-Behindertenrechtskonvention , die das Recht auf Inklusion festschreibt, halte er für falsch und ideologisch motiviert. „Ich glaube nicht, dass man den Kindern mit dieser Inklusion einen Gefallen tut.“

Reichardt forderte eine „breit angelegte Kampagne“, um die Geburtenzahlen in Deutschland zu steigern. Begleitend müssten Familien mit Geld unterstützt und die Situationen in den Kitas verbessert werden. Indes geht die AfD ohne fertiges Rentenkonzept in den Wahlkampf. „Es gibt das noch Diskussionsbedarf in der Partei“, so Reichardt. Er halte es aber für falsch, 45 Arbeitsjahre zur Pflicht zu machen. 

Der AfD-Spitzenkandidat sprach auch über den Konflikt der zwei verfeindeten Flügel in der AfD: der „Alternativen Mitte“ und dem völkischen Flügel um die Rechtsausleger Björn Höcke und André Poggenburg. Auf die Frage, ob er eine Parteispaltung in Zukunft ausschließen könnte, sagte er: „Versprechen kann ich gar nichts, ich bin weder allmächtig noch allwissend“. Er gehe aber davon aus, „dass die politische Vernunft in unserer Partei diese Spaltung verhindern wird“. (mz)