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Judenverfolgung Judenverfolgung: Die Entrechtung begann mit Berufsverboten

03.11.2008, 12:45

Hamburg/dpa. - 1933: Nach Boykottaktionen der NSDAP und der SA gegen jüdischeGeschäfte, Ärzte und Rechtsanwälte werden durch Gesetzesänderungendie Rechte der Juden eingeschränkt. Sie dürfen nicht mehr Beamte,Kassenärzte oder Mitglieder in Sportvereinen sein.

1934/35: Berufsverbote für jüdische Schauspieler undSchriftsteller; Jura- und Medizinstudenten werden nicht mehr zumExamen zugelassen. In den «Nürnberger Gesetzen» werden Ehen undaußereheliche Beziehungen zwischen Juden und «Ariern» verboten.

1938: Jüdischen Ärzten wird die Zulassung entzogen. Pässe werdenmit einem «J» gekennzeichnet, jüdische Männer und Frauen müssen denzusätzlichen Vornamen «Israel» beziehungsweise «Sara» annehmen. ImNovember werden in der Reichspogromnacht Synagogen und jüdischeGeschäfte zerstört; mehr als 400 Juden werden getötet oder in denSelbstmord getrieben. Die bereits begonnene «Arisierung» jüdischerBetriebe wird nun systematisch betrieben.

1940: Erste Deportationen in Zwangsghettos im Osten. SS-FührerHeinrich Himmler befiehlt den Bau des Lagers Auschwitz.

1941: Ab September müssen alle Juden den gelben «Judenstern»tragen. Im Oktober beginnen die systematischen Deportationen. Nachdem Angriff auf die Sowjetunion werden Hunderttausende beiMassenerschießungen getötet.

1942: Unter Leitung des Chefs des Reichssicherheitshauptamts,Reinhard Heydrich, koordiniert die «Wannseekonferenz» in Berlin am20. Januar die «Endlösung der Judenfrage».

Bis Kriegsende 1945 werden rund sechs Millionen Juden in Europaermordet.