Jahr der Mathematik Jahr der Mathematik: Kinder für Zahlen und Formeln begeistern

Berlin/dpa. - und Werbung für eine lebendige und nützliche Wissenschaft machen. Mathematik sei die gemeinsame Sprache der Naturwissenschaften und unverzichtbar für viele Studiengänge und Berufe, betonte Schavan in Berlin. Die Beherrschung dieses Fachgebiets sei zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor in der Wissensgesellschaft geworden.
Das «Jahr der Mathematik» lockt unter anderem mit bundesweitenSchülerwettbewerben und einem «Matheschiff», das mit Spielen undExponaten an Bord durch Deutschland schippert. BeimWissenschaftssommer in Leipzig geht es vor allem ums Knobeln undExperimentieren. Auch die besten Kopfrechner der Welt wollen sich dort treffen.
Mathematik sei keinesfalls für alle ein Horrorfach, sondern einLieblingsfach vieler Schüler, betonte der Berliner Mathematikprofessor Günter Ziegler, der das Wissenschaftsjahrkoordiniert. Wie viele seiner Kollegen will er 2008 Begeisterung für sein Fach wecken, das im Alltag überall eine Rolle spielt: im Computertomographen ebenso wie beim U-Bahn-Fahrplan.
Einen Mathe-Werbefeldzug hält Ziegler für dringend nötig. In denPISA-Studien schnitten deutsche Schüler in Mathematik bisher nurdurchschnittlich ab. Der Professor sorgt sich um begabten undengagierten Nachwuchs: «Ein Mathematiker-Mangel wird ein echtesProblem für deutsches High-Tech.» Bereits jetzt gebe es zu wenigFachlehrer in Mathematik.
Der Berliner Mathematiker Ehrhard Behrends sieht Defizite in derMathelehrer-Ausbildung. In der Schule gehe es oft nur um Zahlen undFormeln, aber nicht darum, was man mit Mathe alles machen könne,kritisierte er. «Das ist, als ob man im Französischunterricht immernur Vokabeln und Grammatik paukt, aber niemals über eine Reise nachParis nachdenkt.»
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) widmete ihre wöchentlicheVideobotschaft dem «Jahr der Mathematik». «Mathematik hilft, Brückenzu bauen», sagte sie. «Zur Not ohne Leim, ohne Schrauben und ohneNägel.» Und jeder könne mehr Mathematik, als er glaube.