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Italien Italien: Regierung Prodi reformiert die Fernsehlandschaft

12.10.2006, 15:26

Rom/dpa. - Der Ministerrat verabschiedete amDonnerstag einstimmig einen Gesetzentwurf von KommunikationsministerPaolo Gentiloni, der darauf abzielt, das italienische Fernsehenvielfältiger zu gestalten. Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi,der über sein Unternehmen Mediaset die drei größten privaten Senderkontrolliert, reagierte wütend auf die Pläne und sprach von«Banditentum»: «Das kann ja keine Demokratie mehr sein, wenn die, diean der Regierung sind, den Gegner über seine Unternehmen und seinenPrivatbesitz zu treffen versucht.»

In Italien besitzen bisher lediglich zwei Anbieter die meistenSendefrequenzen: Die staatliche RAI und Mediaset. Berlusconi stand inseiner Zeit als Regierungschef immer wieder wegen seines«Interessenkonfliktes» als Politiker und Medienunternehmer in derKritik.

Laut dem Gesetzentwurf soll nun unter anderem der Markt für neueAnbieter geöffnet werden. Zudem will die Regierung das Gewicht aufdigitales statt analoges Fernsehen verlagern. Ab 2012 wird in Italiendemnach nur noch digital gesendet. Schon ab 2009 sollen Berlusconiund die RAI dazu gezwungen werden, jeweils einen ihrer drei Kanäleauf digitales TV umzustellen. Bisher können jedoch lediglich 40Prozent der Italiener via Decoder die neue Technologie empfangen.

Die Reform, über die nun im Parlament abgestimmt werden muss,schreibt auch eine Eingrenzung der Werbeunterbrechungen vor.«Hauptziel des Gesetzes ist es, den Fernsehmarkt zu öffnen», sagteGentiloni in einer Pressekonferenz.