Israel greift vor möglicher Waffenruhe weiter an
Tel Aviv/Gaza/dpa. - Wenige Stunden vor einer möglichen Entscheidung über eine einseitige Waffenruhe hat Israel seine Angriffe im Gazastreifen fortgesetzt. Die israelische Luftwaffe griff in der Nacht zum Samstag rund 50 Ziele an.
Das bestätigte ein Militärsprecher in Tel Aviv. Darunter seien 14 Tunnel, acht Raketenabschussrampen und drei Bunkeranlagen gewesen. Israelische Medien berichteten, das israelische Sicherheitskabinett wolle am Abend zusammenkommen, um über eine einseitige Waffenruhe zu entscheiden.
Die gegen militante Palästinenser gerichtete Offensive im Gazastreifen ging am Samstag in die vierte Woche. Die Truppen hätten trotz der möglicherweise bevorstehenden Einstellung der Kampfhandlungen keine Befehle erhalten, bei ihren Aktivitäten nachzulassen, berichtete das Internet-Portal «ynetnews» am Samstagmorgen. Der Druck auf die Milizen der radikal-islamischen Hamas werde aufrechterhalten.
Bei den israelischen Angriffen im Gazastreifen kamen nach palästinensischen Angaben bislang fast 1200 Menschen ums Leben. Auf israelischer Seite starben 13 Menschen, darunter drei Zivilisten, bei Raketenangriffen oder Kämpfen im Gazastreifen.