Irak Irak: Armee ist nicht für Kampf gegen Terroristen gewappnet

Washington/Bagdad/dpa. - Zweidrittel der Armee-Truppen und die Hälfte der Polizeieiheitenseien «teilweise in der Lage», zusammen mit Koalitionstruppen gegen Aufständische zu kämpfen.
Der arabische Fernsehsender Al-Arabija strahlte ein Video aus,dass den früheren irakischen Machthaber Saddam Hussein bei einerersten Anklageverlesung zeigen soll. Saddam habe dabei mehrfachscharf gegen das Verfahren protestiert und kritisiert, dass es ihm nicht erlaubt sei, seine Anwälte unbeaufsichtigt zu sehen, berichtete der amerikanische Nachrichtensender CNN. Das Video soll am Donnerstag aufgenommen worden sein.
Unterdessen entführten Unbekannte zwei Wochen nach der Ermordungdes ägyptischen Gesandten in Bagdad zwei algerische Diplomaten.Mehrere Bewaffnete hätten die beiden Männer in der Nähe einesRestaurants im Diplomatenviertel Mansur aus dem Auto gezerrt,berichteten Augenzeugen am Donnerstag. Die algerische Botschaft inBagdad bestätigte die Entführung ihres Geschäftsträgers Ali Belarussiund eines weiteren Diplomaten, der am Vortag erst angekommen sei.
Anfang des Monats war der designierte ägyptische Botschafter inBagdad, Ihab El Scharif, entführt worden. Die Terrororganisation ElKaida hatte sich im Internet zu seiner Ermordung bekannt, seineLeiche wurde jedoch nicht gefunden. Auch Diplomaten aus Pakistan undBahrein waren schon Ziel von Angriffen. Mehr als 40 Länder habendiplomatische Vertretungen in Bagdad. Deutschland hat einenGeschäftsträger entsandt.
Ein Selbstmordattentäter sprengte sich an einem irakischenKontrollpunkt südlich von Bagdad in einem Auto in die Luft und rissmindestens sieben Menschen mit in den Tod. Zwei der Opfer warenZivilisten, die übrigen irakische Soldaten. Etwa ein Dutzend Menschenwurden bei dem Anschlag verletzt.
In Bagdad wurden am Donnerstag auch drei Angestellte desirakischen Energieministeriums erschossen, die in einem Autounterwegs waren. Auch in anderen irakischen Orten gab es nach Angabender Polizei neue Anschläge: In Midhatiya, im Süden des Landes, töteteeine Bombe vor dem Wohnhaus eines irakischen Offiziers dessen Frauund Tochter. In Bakuba, nordöstlich von Bagdad, wurde einschiitisches Heiligtum zerstört.
In Musajib im Süden von Bagdad töteten irakische Sicherheitskräftevier mutmaßliche Terroristen und nahmen elf weitere fest. DieVerdächtigen gestanden, dass sie den verheerenden Anschlag auf einenTanklaster geplant hatten, bei dem am vergangenen Samstag fast 100Menschen getötet wurden.