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Irak Irak: Al-Sarkawi-Gruppe droht mit Ermordung der Geiseln

06.07.2005, 06:10

Kairo/dpa. - Zuvor hatten die Entführer im Internet ein Foto vonAusweispapieren des Botschafters veröffentlicht. Al-Scharif war inBagdad entführt worden. Das ägyptische Außenministerium bemüht sichseither um seine Freilassung, hat aber bisher keine Stellungnahme zudem Fall abgegeben.

In der im Internet veröffentlichten Erklärung kritisierte Sarkawiislamische Rechtsgelehrte, die Anschläge seiner Gruppe auf Muslime imIrak zur «Sünde» erklärt haben. Es sei falsch, wenn sich Islam-Gelehrte zu Gunsten der arabischen Regime von den «Gotteskriegern»abwendeten. «Die irakische Armee wurde gegründet, um die Sunniten zuliquidieren», rechtfertigte er die Attacken auf die irakischenSicherheitskräfte.

Der stellvertretende jordanische Ministerpräsident Marwan Muascharsagte am Mittwoch in Amman, seine Regierung werde sich durch dieEntführung nicht von ihrem Vorhaben abbringen lassen, demnächst einenBotschafter nach Bagdad zu schicken. Am Dienstag hatten Terroristenauf Konvois der Geschäftsträger der pakistanischen und derbahrainischen Botschaft in Bagdad geschossen. Wie erst jetzt bekanntwurde, hatten Unbekannte bereits am Sonntag ein Auto der russischenBotschaft beschossen. Niemand kam zu Schaden.

Zu den radikalen Scheichs, die sich von den Anschlägen aufirakische Zivilisten distanziert hatten, gehört auch Al-Sarkawisehemaliger Mentor Abu Mohammed al-Makdissi. Al-Makdissi warvergangene Woche in Jordanien aus der Haft entlassenen worden. In derNacht zum Mittwoch wurde er jedoch nach einem Interview mit demarabischen Nachrichtensender Al-Dschasira erneut inhaftiert. Derjordanische Regierungschef Muascher sagte dazu: «Er wurde wiederverhaftet, nachdem die Behörden Informationen erhalten haben, wonacher neue Kontakte zu Terrorgruppen aufgenommen haben soll.»

Die Sarkawi zugeschriebene Erklärung gab auch die Gründung einereigenen Brigade zum Kampf gegen die schiitischen Badr-Brigadenbekannt. Kritisiert wurde außerdem, dass viele Irakerinnen nichtbereit seien, ihre Söhne und Ehemänner in die Schlacht zu schicken.

In Bedschi nördlich von Bagdad erschossen Aufständische zweiirakische Soldaten und einen Ladenbesitzer, bei dem die Soldateneingekauft hatten. Ein Polizeioffizier kam bei einem Angriff auf einePatrouille in Bagdad ums Leben. Zehn seiner Kollegen wurden verletzt.