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Illegale Einwanderer in die EU Illegale Einwanderer in die EU: Mindestens 10 000 Flüchtlinge kamen bisher ums Leben

03.07.2007, 19:28
Flüchtlinge retten sich nach dem Untergang ihres Bootes auf dem Mittelmeer in Thunfischnetze. (Foto: dpa)
Flüchtlinge retten sich nach dem Untergang ihres Bootes auf dem Mittelmeer in Thunfischnetze. (Foto: dpa) Italian Military Marine

Brüssel/dpa. - Allein im Juni seien in derStraße von Sizilien insgesamt 210 Menschen ertrunken oder alsvermisst gemeldet worden, sagte Paolo Artini vomUN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR nach Parlamentsangaben.

Artini wies im EU-Innenausschuss auf offene rechtliche Fragen beider Seenot-Rettung und eine mangelhafte Zusammenarbeit der EU-Staatenhin. Dies führe zu Fällen von unterlassener Hilfeleistung. DerUNHCR-Vertreter in Rom erinnerte an den Fall von 53 Afrikanern, dieam 21. Mai von einem Flugzeug im Mittelmeer geortet worden waren:«Ihr Schicksal ist weiterhin unbekannt.»

Der EVP-Abgeordnete Simon Busuttil aus Malta meinte, dieseTragödie habe sich in libyschen und nicht in maltesischen Gewässernabgespielt. Der Ausschussvorsitzende Jean-Marie Cavada von denLiberalen rief die EU-Staaten auf, ihre internationalenVerpflichtungen zu Rettung Schiffbrüchiger zu erfüllen. VertreterZyperns, Spaniens und Griechenlands forderten den Angaben zufolge ein«System der geteilten Verantwortung» in solchen Fällen.

«Weniger als ein Prozent der illegalen Einwanderer, die nachSpanien kommen, beantragen Asyl - die meisten kommen auswirtschaftlichen Grünen», sagte der spanische Diplomat Eugenio BurgosNieto dem Ausschuss. Menouar Alem von der marokkanischenEU-Vertretung in Brüssel betonte, dank einer engeren Zusammenarbeitmit Spanien sei die Zahl illegaler Ausreisen von Marokko nach Europaim vergangenen Jahr um 60 Prozent zurückgegangen.

Seit die Wege von Marokko nach Spanien strenger kontrolliertwurden, wagten viele Migranten die gefährlichere Überfahrt von derafrikanischen Westküste auf die kanarischen Inseln. Auf demMittelmeer verschieben sich die Fluchtwege ebenfalls. In diesem Jahrkamen UNHCR-Fachmann Artini zufolge bisher 5200 Menschen illegal nachItalien - etwa 30 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2006.Zugleich habe sich die Zahl der Ankömmlinge auf Malta mit rund 700vervierfacht, sagte Artini den Angaben zufolge.