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Holocaust-Mahnmal in Berlin Holocaust-Mahnmal in Berlin: Von 2711 Stelen ist fast die Hälfte beschädigt

21.01.2008, 12:56
Ein Besucher des Holocaust-Mahnmals in Berlin läuft durch das Stelenfeld. (Foto: dpa)
Ein Besucher des Holocaust-Mahnmals in Berlin läuft durch das Stelenfeld. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Die Schadenssumme werde auf 100 000 bis200 000 Euro geschätzt. Vor einem Jahr waren lediglich an 400 bis 450Stelen Risse festgestellt worden. Dem neuen Bericht zufolge hättensich die Mängel damit beinahe verdreifacht. Die Ursache sei nochunklar. Die Gedenkstätte für die ermordeten Juden Europas wurde vomArchitekten Peter Eisenman entworfen. Der Bau des Stelenfeldes hat13,9 Millionen Euro gekostet.

Die Bestandsaufnahme wurde nach Angaben von «Cicero» im Dezember2007 und Januar 2008 von einem Lehrbeauftragten für Bauschäden an derTechnischen Fachhochschule Berlin und vereidigten Sachverständigenfür Sichtbeton, Joachim Schulz, erstellt.

Nach einem Bericht der «Berliner Zeitung» (Dienstag) ist derSchaden sogar noch größer. Nach Angaben des Bauexperten ProfessorBernd Hillemeier von der Technischen Universität (TU) Berlin sind anrund 1500 Stelen schadhafte Stellen zu finden, die saniert werdenmüssen.

Die Sanierung des Denkmals war bereits für das vergangene Jahrvorgesehen. Damals sollten die Risse mit Kunstharz verschlossenwerden. Dies sei jedoch an Abstimmungsschwierigkeiten mit derzuständigen Baufirma gescheitert, teilte die Denkmal-Stiftung mit.Nach Auskunft einer Sprecherin der Senatsverwaltung fürStadtentwicklung sollen nun im Frühjahr zunächst 50 Stelenausgebessert werden. Das Verfahren sei getestet worden und stehefest, hieß es. Es erfordere allerdings trockenes Wetter undTemperaturen über zehn Grad.

Wer die Kosten für die Sanierung übernimmt, ist allerdings nochnicht abschließend geklärt, da die vorliegenden Gutachten bisherkeine genauen Hinweise auf die Ursachen der Risse lieferten.

Risse in einer Stele des Holocaust Mahnmals. (Foto: ddp)
Risse in einer Stele des Holocaust Mahnmals. (Foto: ddp)
ddp
Der US-amerikanische Architekt Peter Eisenman steht am 12. Juli 2004 inmitten der Stelen des Holocaust-Mahnmals in Berlin. (Foto: dpa)
Der US-amerikanische Architekt Peter Eisenman steht am 12. Juli 2004 inmitten der Stelen des Holocaust-Mahnmals in Berlin. (Foto: dpa)
dpa