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Hintergrund Hintergrund: Wehrpflicht

13.01.2004, 12:38

Hamburg/dpa. - Alle wehrfähigen Männer mit deutscher Staatsangehörigkeit sind vom vollendeten 18. Lebensjahr an zum Wehrdienst verpflichtet. Die Wehrpflicht endet mit 45 Jahren. Derzeit stellen die Wehrpflichtigen etwa 131 000 der insgesamt 272 000 Bundeswehrsoldaten. Hinzu kommen 21 000 freiwillig länger dienende Wehrpflichtige, die auch an Auslandseinsätzen teilnehmen können.

Der so genannte Grundwehrdienst dauert 9 Monate. Von den 25 300 Wehrpflichtigen, die Anfang des Monats in die Kasernen einrückten, war ein Drittel arbeitslos. Wer nach derzeitigem Recht den Wehrdienst aus Gewissensgründen verweigert, kann zu 10 Monaten Zivildienst herangezogen werden. Derzeit sind etwa 95 000 Verweigerer im Einsatz.

Die Diskussion über die Notwendigkeit der Wehrpflicht oder ihre Abschaffung ist so alt wie der Wehrdienst selbst. Wie die oppositionelle CDU/CSU zählt Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) zu den Befürwortern. Unter Hinweis auf das Problem der Wehrgerechtigkeit bei einer verkleinerten Truppe plädieren Grüne, FDP und einzelne Sozialdemokraten für eine Abschaffung der Wehrpflicht.

Ein anderes Argument der Wehrdienstgegner sind gut funktionierende Berufsarmeen in anderen Ländern, etwa in den USA und Frankreich. Hinzu kommt eine veränderte Aufgabenstellung der Bundeswehr. Auch Ex- NATO-Generalsekretär George Robertson hatte Deutschland kürzlich zu einer Berufsarmee geraten.