Hintergrund Hintergrund: Tote, Entführte und Milliardenkosten - Fakten zum Irak-Krieg
Hamburg/dpa. - Zahlen und Fakten:
TRUPPEN: Die USA und ihre Verbündeten marschierten im März 2003 inden Irak ein. Anfangs beteiligten sich rund 40 Staaten an der«Operation Iraqi Freedom». Rund 300 000 Soldaten waren in der Regionstationiert. Bis heute ist die Führungsmacht USA der größteTruppensteller, Großbritannien ihr wichtigster Partner. Deutschlandund Frankreich wurden wegen ihrer ablehnenden Haltung zum Irak-Kriegvom damaligen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld als «altesEuropa» geschmäht. Seit 2004 schrumpft die «Koalition der Willigen».Nachdem das UN-Mandat Ende 2008 ausgelaufen ist, müssen dieausländischen Truppen das Land verlassen. Die britischen undaustralischen Soldaten sollen bis Ende Juli abziehen, die rund140 000 amerikanischen bleiben aufgrund eines bilateralen Abkommensvorerst im Land.
KRIEGSOPFER: Die Zahl der getöteten irakischen Zivilisten liegtSchätzungen zufolge bei mehr als 150 000. Die USA verloren über 4000Soldaten, die Briten rund 200, andere Partner-Nationen insgesamt etwa150. Außerdem starben rund 9000 irakische Soldaten und Polizisten undmindestens 136 Journalisten.
ENTFÜHRUNGEN: Seit Beginn des Krieges wurden im Irak mindestens 306Ausländer entführt. Fast die Hälfte davon wurde wieder freigelassen,mindestens 57 getötet. Rund 90 Schicksale sind ungeklärt.
GESCHÄTZTE KRIEGSKOSTEN: Die Gesamtausgaben für den Krieg sind nichtbekannt. Der US-Kongress bezifferte die amerikanischen Kosten für dieJahre 2003 bis 2009 auf rund 660 Milliarden Dollar. DerWirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz erläuterte 2008 in einemBuch, warum er von einem Gesamtaufwand von drei Billionen Dollarausgehe. Die damalige US-Regierung sprach von «Übertreibungen».