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Hintergrund Hintergrund: Tödliche Unfälle beim Fallschirmspringen

05.06.2003, 15:14

Überherrn/Hamburg/dpa. - Selbstmorde und tödliche Unfälle bei Fallschirmsprüngen sind äußerst selten. «In den vergangenen acht Jahren hat es genau drei nachgewiesene Suizide bei Sprüngen in der Bundesrepublik gegeben», sagte der Geschäftsführer des Deutschen Fallschirmsport Verbandes (DFV, Überherrn im Saarland), Helmut Bastuck, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Hinzu kämen vier weitere Fälle, in denen die Umstände zwar auf einen Suizid deuteten, dieser aber nicht bewiesen sei.

«Bei etwa 280 000 bis 300 000 Fallschirmsprüngen bundesweit gibt es pro Jahr im Durchschnitt fünf tödliche Unfälle», sagte Bastuck. Ursache seien häufig riskante Flugmanöver der Springer.

«Kaum jemand fällt aber ungebremst auf den Boden», sagte Bastuck. Bei 95 Prozent aller Ausrüstungen gebe es bereits eine so genannte Öffnungsautomatik. Dabei werde der Reserveschirm - falls er nicht vom Springer selbst gezogen werde - in etwa 300 Meter Höhe automatisch geöffnet, wenn der Springer mit einer Geschwindigkeit von mehr als 40 Meter pro Sekunde falle. Diese computergesteuerten Sicherheitssysteme seien für Springer in der Ausbildung und bei Tandemsprüngen zwingend vorgeschrieben, nur bei «Experten» nicht. Ein erfahrener Springer könne jedoch diese Sicherung umgehen.