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Hintergrund Hintergrund: Schiiten und Sunniten im Irak sind verfeindet

22.02.2006, 15:27

Hamburg/dpa. - Weitgehend einig sind sich die schiitischeMehrheit und die sunnitische Minderheit nur in der Ablehnung deramerikanischen Invasoren.

Mit mindestens 15 Millionen oder mehr als 60 Prozent sind dieSchiiten die größte Gemeinschaft. Sie leben vorwiegend im mittlerenund südlichen Teil des Landes. Nadschaf und Kerbela gehören zu ihrenheiligen Stätten. Ein Drittel der meist im Norden des Irak lebendenMuslime bekennt sich zum sunnitischen Islam.

Aus den jüngsten Wahlen im Irak sind die einst unterdrücktenSchiiten als politisch dominierende Kraft hervorgegangen. InParlament haben ihre Parteien zusammen mit den Kurden eine deutlicheMehrheit. Während der Herrschaft von Saddam Hussein saßen dessensunnitische Glaubensbrüder an den Schalthebeln der Macht. Nur wenigeSchiiten schafften den Aufstieg in den Mittelstand und die oberenRänge der Gesellschaft. Eine schiitische Revolte im Süden des Landesschlug der Saddam 1991 blutig nieder.

Vor allem immer neue Anschläge auf schiitische Moscheen und Pilgerhaben die Gräben vertieft. Bereits nach der US-Invasion 2003 hatteeine Bombe in Nadschaf den angesehenen schiitischen AjatollahMohammed Bakr al-Hakim und mehr als 80 Gläubige getötet. Dergrundsätzliche Streit zwischen Schiiten und Sunniten begann bereitsim siebten Jahrhundert mit einer Auseinandersetzung um die Nachfolgedes Propheten Mohammed.