Hintergrund Hintergrund: Nadschaf - Heilige Stadt der Schiiten
Hamburg/dpa. - Der irakische Wallfahrtsort Nadschaf gehört zusammen mit Kerbela zu den wichtigsten heiligen Städten der Schiiten nach Mekka und Medina in Saudi-Arabien. In Nadschaf (rund 120 Kilometer südlich von Bagdad) steht die Grabmoschee von Ali, dem 4. Kalifen, aus dem 10. Jahrhundert. Ali, Schwiegersohn des Propheten Mohammed, wurde im Jahr 661 ermordet. Er war erster schiitischer Imam.
Die Stadt Nadschaf spielte eine bedeutende Rolle beim Sturz der Schah-Herrschaft in Iran 1979. Ajatollah Ruhollah Khomeini hatte während seines langjährigen Exils die Revolution in Teheran von Nadschaf aus vorbereitet. Die Wüstenstadt mit rund 250 000 Einwohnern am Rande der Syrischen Wüste ist Sitz einer Hochschule.
In der nahe gelegenen irakischen «Schwesterstadt» Kerbela rund 80 Kilometer südlich von Bagdad liegt das Grab Husseins. Dieser Sohn Alis und Enkel Mohammeds gilt den Schiiten als Sinnbild des Guten und Gerechten. Er soll sich in einer aussichtslosen Schlacht geopfert haben. Nach Überlieferung der Schiiten kommen alle Gläubigen, die in den Wallfahrtsorten Nadschaf und Kerbela begraben sind, am Tag des Jüngsten Gerichts ins Paradies.