Hintergrund Hintergrund: «Koalition der Willigen»
Hamburg/dpa. - Die jüngste Krisenallianzwurde 2003 vor dem Krieg gegen den irakischen Diktator Saddam Husseingebildet. Im Kosovo-Konflikt 1999 griffen die USA und elf NATO-Verbündete das jugoslawische Regime von Slobodan Milosevic an.
Die «Koalition der Willigen» gegen vermeintlicheMassenvernichtungswaffen des Iraks hatte zunächst eine politischeDimension. Nahezu 50 Länder von Afghanistan über Kuwait bis Ungarnunterstützten die Position von US-Präsident George W. Bush. Striktabgelehnt wurde ein drohendes «Abenteuer» bereits 2002 vom damaligendeutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Zur Oppositiongehörten auch die Präsidenten Frankreichs und Russlands.
Zur militärischen «Koalition der Willigen» zählten zu Kriegsbeginnim März 2003 fast 300 000 Mann aus 38 Nationen. Nach dem Rückzugvieler Länder umfasst die multinationale Streitmacht im besiegtenIrak selbst nur noch gut 160 000 Soldaten aus 28 Staaten. DemVerbleib der Truppen hat der Sicherheitsrat 2004 zugestimmt.
Zu der von US-Präsident Bill Clinton 1999 organisierten Allianzvon NATO-Ländern gegen Jugoslawien gehörte auch Deutschland, das sichmit Bombern und Aufklärungsflugzeugen erstmals an einem Kampfeinsatzbeteiligte. Vorangegangen waren gescheiterte Verhandlungen über einEnde der Drangsalierung von Albanern durch Serben im Kosovo. Die vonder NATO geführte KFOR-Truppe sichert noch heute den Frieden zwischenAlbanern und Serben. Unter den 17 000 Mann sind mehr als 2500Deutsche.