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Hintergrund Hintergrund: Jugendliche immer öfter als Testkäufer für Alkohol unterwegs

05.03.2009, 15:27

HAMBURG/DPA. - Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) war noch 2007 mitsolchen Plänen gescheitert. In anderen Ländern wie der Schweiz,Schweden oder in Großbritannien werden die Probekäufer schon seitlängerem mit Erfolg eingesetzt.

Vor allem in Niedersachsen haben sich viele Städte mit der Polizeizusammengetan und schicken Jugendliche zum gezielten Alkoholkauf. DasInnenministerium gab im Herbst des vergangenen Jahres den Anstoßdazu. In allen großen Städten wie Hannover, Braunschweig, Oldenburg,Göttingen und Osnabrück gab es schon mehrfach Testkäufe. In einemGroßteil der Versuche (oft 60 bis 70 Prozent) war es für dieJugendlichen kein Problem, an Alkohol zu kommen.

Die Polizei und der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordertenmehrfach, die Testkäufer überall einzusetzen. In Bremen sollen nacheinem früheren Versuch erneut Tester losgeschickt werden. Vereinzeltwurde das Modell auch in Nordrhein-Westfalen genutzt.

Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren dürfen in Deutschlandüberhaupt keinen Alkohol kaufen, Hochprozentiges gibt es erst ab 18Jahren. Kritiker sagen, die Jugendlichen würden durch die Testkäufezu illegalem Handeln angestiftet. Unter bestimmten Voraussetzungensind die Tests trotzdem möglich. Die Drogenbeauftragte derBundesregierung Sabine Bätzing (SPD) nennt Begleitung derJugendlichen durch Beamte, die Schulung der Testkäufer und einMindestalter der Tester von 15 Jahren.