Hintergrund Hintergrund: Intrige, Komplott, Verschwörung
Berlin/dpa. - Zum Wesen der Politik gehört das Durchsetzen vonInteressen. Dass dabei der Zweck mitunter die Mittel heiligt, hat deritalienische Staatsmann und Politiktheoretiker Niccolò Machiavellibereits im 16. Jahrhundert erkannt. So gehören auch Intrige, Komplottund Verschwörung zu den Werkzeugen der Politik. Die Grenzen undUnterscheidungen sind mitunter fließend.
Die Intrige, von lateinisch «intricare» (in Verlegenheit bringen),ist laut Duden ein hinterlistiger Plan, ein Ränkespiel. Dabei werdenin der Regel andere Personen zum eigenen Vorteil ausgenutzt. In derLiteratur, vor allem im Drama, ist die Intrige oft das treibendeElement: Die Personen führen durch Ränkespiele Verwicklungen herbei,die im Verlauf der Handlung gelöst werden. Beispielhaft hierfür istFriedrich Schillers Trauerspiel «Kabale und Liebe», dessen Titel aufdie alte Bezeichnung für Intrige («Kabale») zurückgreift.
Ein Komplott (von lat. «complicatio»: Verflechtung) ist im engerenSinn eine Verabredung zu einem strafbaren Unternehmen (Paragraf 30Strafgesetzbuch). Im allgemeinen Sprachgebrauch werden aber auchIntrigen, die nur interessengeleitete Ränke bezeichnen, aber nichtstrafbar sind, als Komplott bezeichnet.
Der Kern der Verschwörung, auch Konspiration (von lat.«conspiratio»), besteht in ihrem Geheimcharakter. Eine Verschwörungist also ein verdeckter Zusammenschluss von Personen zum Erreicheneines gemeinsamen Ziels. Dieses ist, ähnlich dem Komplott, oftungesetzlich. Im Gegensatz zum Komplott aber kann eine Verschwörungauch implizit, also ohne verbale Verabredung erfolgen.