Hintergrund Hintergrund: Holocaust - der organisierte Völkermord der Nazis
HAMBURG/DPA. - Heute ist Holocaust (abgeleitet vom griechischenWort «holokaustos» für «völlig verbrannt», «Brandopfer») der Begrifffür diesen in der Geschichte einzigartigen Völkermord. Die meistenOpfer waren Juden.
Adolf Hitler hatte die Vernichtung der Juden mehrfach angekündigt.Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurde der Mordplan skrupellosumgesetzt. Die Schätzungen über die Zahl der ermordeten Juden reichenvon mindestens 5,1 Millionen bis mehr als 6 Millionen. Hitler wollteinsgesamt 11 Millionen Menschen töten lassen, wie Akten der BerlinerWannsee-Konferenz vom 20. Januar 1942 offenbaren. Den Nazi-Verbrechenfielen auch mehrere hunderttausend Sinti und Roma sowie ZehntausendeBehinderte, Homosexuelle und Regimegegner zum Opfer.
Die Judenvernichtung begann mit Massenerschießungen von mehr als500 000 Menschen durch Einsatzgruppen von SS und Polizei nach demdeutschen Angriff auf die Sowjetunion 1941. Zuvor waren die Judennach der Machtergreifung der Nazis in Deutschland bereitssystematisch ausgegrenzt und verfolgt worden. Auf der Wannsee-Konferenz erörterten die Nazis Maßnahmen zur «Endlösung derJudenfrage».
Um eine höhere Anzahl Menschen möglichst schnell töten zu können,bauten die deutschen Besatzer in Polen große Vernichtungslager mitGaskammern. Aus fast ganz Europa wurden die Menschen in Güterwaggonsin die Konzentrationslager deportiert und ermordet. Zum bekanntestenSymbol für die Nazi-Verfolgung wurde Auschwitz. In demKonzentrationslager (KZ) und der benachbarten Todesfabrik Birkenauwurden bis zu 1,5 Millionen Menschen getötet, 90 Prozent von ihnenJuden. Die 7600 überlebenden Häftlinge wurden am 27. Januar 1945 vonder Sowjetarmee befreit.
Im Jahr 1996 erklärte der damalige Bundespräsident Roman Herzogden 27. Januar zum nationalen Gedenktag für alle Opfer desNationalsozialismus.