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Hintergrund Hintergrund: Hisbollah und Amal

28.01.2004, 12:17

Hamburg/dpa. - Die radikal-islamische Hisbollah (Partei Gottes) hat sich 1982 mit iranischer Unterstützung von der schiitischen Amal- Miliz in Libanon abgespalten. Zur Trennung kam es, weil die prosyrische Amal zu einem Dialog mit den christlichen Kräften des Landes bereit war. Nach anfänglichem Schulterschluss gegen israelische Invasionstruppen kämpften beide Gruppen von 1985 bis 1989 um die schiitische Führung des Landes. Sie beendeten ihren bewaffneten Konflikt im November 1990 mit einem Friedensabkommen.

Die Amal, wie die Hisbollah vorwiegend in Südlibanon und in Beirut beheimatet, tritt in erster Linie für eine Verbesserung der ökonomischen und sozialen Situation der Schiiten in Libanon ein. Ziel der Hisbollah ist es dagegen, den Staat Israel zu vernichten und eine «Herrschaft des Islams» in Libanon sowie in Jerusalem zu errichten. Der radikalen Gruppe werden seit den 80er Jahren Entführungen und ein Anschlag auf die US-Botschaft in Beirut zur Last gelegt.

Seit Abzug israelischer Truppen aus Libanon im Mai 2000 gilt die Hisbollah als vorherrschende Kraft im Süden des Landes. Der Organisation, die das US-Außenministerium im Unterschied zur Amal- Miliz als terroristische Vereinigung einstuft, gehören etwa 3500 bis 5000 aktive Kämpfer an. Hisbollah-Chef ist Scheich Hassan Nasrallah, während Parlamentspräsident Nabih Berri der Amal vorsteht.