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Hintergrund Hintergrund: Haaranalyse - Zweifelsfreier Nachweis von Drogen

08.02.2002, 16:18

Hamburg/dpa. - Mit einer Haaranalyse können Drogen oderArzneimittel noch Jahre nach dem Konsum nachgewiesen werden. Kokain,Cannabis, Heroin, Ecstasy, Beruhigungsmittel oder Psychopharmakahinterlassen Spuren in den Haaren - bereits eine Woche nach demKonsum sind sie nachweisbar. Im Blut sind diese Stoffe nur wenigeStunden, im Speichel nur etwa zwei Tage und im Urin maximal fünf Tagenach der Einnahme zu finden.

Auch bei der Suche nach Dopingmitteln wie Nandrolon und Anabolikaist die Haaranalyse nach Ansicht von Wissenschaftlern ein geeignetesInstrument. Dies liegt daran, dass sich sehr viele Stoffe in denHaaren ablagern, neben Drogen und Arzneiwirkstoffen auchSchwermetalle. Die Stoffe gelangen aus dem Blutkreislauf in die Haareund wachsen mit. Da Haare etwa einen Zentimeter pro Monat wachsen,kann man aus einem zwölf Zentimeter langen Haarstrang denDrogenkonsum des gesamten vergangenen Jahres ablesen.

Die Haarprobe - oft reicht ein Gramm - wird zu kleinen Stückenzerschnitten. In einer chemischen Analyse extrahieren die Tester danndie Drogenzerfallsprodukte aus der Probe. Sie können damit ziemlichexakt sagen, in welchem Zeitraum der Haarspender welches Mittelkonsumiert hat.