Hintergrund Hintergrund: Entführungen von deutschen Helfern im Ausland
Immer wieder sind in der Vergangenheit deutsche Mitarbeiter von Hilfsorganisationen im Ausland entführt worden. Manche Geiselnehmer wollten so auf politische Probleme aufmerksam machen, andere Geld erpressen. Es folgen einige ausgewählte Fälle:
Juni 2001, Tadschikistan: In der zentralasiatischen Republik Tadschikistan nehmen Bewaffnete Mitarbeiter der Deutschen Welthungerhilfe als Geiseln. Nach zweitägiger Gefangenschaft lassen die Entführer alle elf Mitarbeiter der Organisation, darunter zwei Deutsche, sowie vier tadschikische Geheimdienstbeamte frei.
Juli 2001, Kolumbien - Marxistische Guerilla-Kämpfer entführen drei Deutsche im Südwesten Kolumbiens. Darunter ist ein Projektleiter der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Einem von ihnen gelingt die Flucht, die beiden anderen werden im Oktober des selben Jahres freigelassen. Ein Lösegeld wurde nach Angaben der Bundesregierung nicht gezahlt.
Juli 1999, Jemen - 13 Tage nach ihrer Entführung im Jemen werden zwei von drei deutschen Geiseln freigelassen. Zuvor war eine der drei Geiseln entlassen worden.
Mai 1989, Libanon: Heinrich Strübig und Thomas Kemptner, Mitarbeiter der privaten deutschen Hilfsorganisation ASME-Humanitas, werden in der Nähe der Hafenstadt Sidon verschleppt. Ziel der Geiselnahme: Die in Deutschland wegen terroristischer Delikte einsitzenden Brüder Mohammed und Ali Hamadi sollen freigepresst werden. Nach langwierigen diplomatischen Bemühungen kommen die beiden Deutschen schließlich im Juni 1992 frei - nach genau 1128 Tagen. Der ebenfalls im Mai in Südlibanon entführte Deutsche Markus Quint wird schon nach zehntägiger Geiselhaft freigelassen. Der 24-jährige ist ebenfalls Mitarbeiter von ASME-Humanitas.
Mai 1986, Nicaragua - Die rechtsgerichteten Contras nehmen am Pfingstsamstag acht deutsche Aufbauhelfer nach einem Angriff im Südosten des Landes als Geiseln. Die Deutschen werden erst nach mehr als drei Wochen in der Nacht zum 11. Juni aus der Gefangenschaft entlassen.