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Hintergrund Hintergrund: DNA-Analyse pro und contra

17.01.2005, 18:21

Karlsruhe/dpa. - Die wichtigsten Argumente:

PRO:

- Hohe Trefferquote: Fast jede vierte Anfrage bei der 1998eingerichteten DNA-Datenbank des Bundeskriminalamts führt zum Erfolg.340 Tötungs- und 820 Sexualdelikte sind mit ihrer Hilfe aufgeklärtworden. Mit wachsendem Datenbestand - derzeit sind mehr als 380 000Daten gespeichert - dürfte sich die Quote noch erhöhen. - GroßeZuverlässigkeit: Auch nach Jahrzehnten können kleinste Hautpartikel,Blut- oder Spermaspuren zweifelsfrei zugeordnet werden. -Verbrechensverhinderung: Wiederholungstäter können leichter dingfestgemacht werden, bevor sie weitere Verbrechen begehen.

CONTRA:

- Sensible Daten: DNA-Analysen gewähren Einblick in die Erbanlageneines Menschen, bis hin zu Krankheiten. Zwar nutzt die Polizei nurden «nicht codierenden» Teil des Genoms, aus dem sich keinPersönlichkeitsprofil erstellen lässt. Doch selbst dieser Teil lässtRückschlüsse etwa auf die ethnische Herkunft zu. - Missbrauchgefahr:Weil Gendaten weit reichende Informationen über einen Menschenliefern können, ist die Versuchung einer missbräuchlichen Nutzunggroß. - Trügerische Gewissheit: DNA-Spuren können nur die Anwesenheiteines Menschen am Tatort, nicht aber seine Täterschaft nachweisen.Schon mit fremden Speichelresten an einem Glas könnten geschickteTäter falsche Spuren legen.