Hintergrund Hintergrund: Die irakische Al-Samoud-Rakete
Hamburg/dpa. - Die wegen ihrer möglichen Reichweite umstrittene Al-Samoud-Rakete des Irak ist eine im Rahmen des «Ababil-100»- Programms für Boden-Boden-Raketen konstruierte Weiterentwicklung der sowjetischen Scud-Raketen. Der Irak besitzt nach Schätzungen 50 bis 100 dieser 1997 erstmals getesteten Geschosse, deren Reichweite nach Angaben von Waffenexperten vom Ladegewicht abhängt.
Der Irak argumentiert, die Rakete habe mit Gefechtskopf nur eine Reichweite von höchstens 150 Kilometern. Damit liege sie nicht über der von den Vereinten Nationen nach dem Golfkrieg 1991 vorgegebenen Obergrenze. Nach Ansicht der UN hingegen kann das Geschoss ohne Zuladung 183 Kilometer weit fliegen - gut 30 Kilometer zu weit.
Die Al-Samoud-Rakete ist 10,6 Meter lang, hat einen Durchmesser von maximal 65 Zentimetern und wiegt 2,3 Tonnen. Sie kann wahrscheinlich 300 Kilogramm Zusatzgewicht transportieren. Nach Befürchtungen der Vereinigten Staaten und Großbritanniens könnte die Rakete beispielsweise mit biologischen und chemischen Kampfstoffen bestückt werden.