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Hintergrund Hintergrund: Die Ergebnisse des G8-Gipfels von Sea Island

11.06.2004, 08:33

Sea Island/dpa. - Die Staats- und Regierungschefs der siebenwichtigsten Industrieländer und Russlands (G8) haben bei ihremGipfeltreffen auf Sea Island (US-Bundesstaat Georgia) eine Reihe vonInitiativen verabschiedet, darunter:

- NAHOST-INITIATIVE: Die Initiative zum Nahen und Mittleren Ostenbietet den arabischen Ländern eine Partnerschaft bei Reformvorhabenan. Die G8 gründeten ein «Zukunftsforum», in dem G8-Staaten mitinteressierten Ländern über konkrete Hilfen bei der Demokratisierungund Sozial- und Wirtschaftsreformen reden. Das erste Treffen ist imHerbst.

- MASSENVERNICHTUNGSWAFFEN: Die G8-Staaten einigten sich auf eineinjähriges Moratorium bei der Weitergabe von Technologie zurAnreicherung von Uran und zur Wiederaufbereitung von Brennstäben. Inder Zeit sollen strenge Regeln erlassen werden, um zu verhindern,dass Terroristen Material für Atomwaffen erlangen.

- HANDEL: Die G-8-Staaten einigten sich darauf, die Doha-Welthandelsrunde bis Ende Juli wieder in Gang zu setzen. Sieversprachen den Abbau von Agrarsubventionen und die Öffnung derMärkte.

- VERKEHR: Die G8-Staaten richten eine 24-Stunden-Hotline ein, umsich gegenseitig umgehend über mögliche Terrorbedrohungen zuunterrichten. Der Informationsaustausch über Passagiere und verlorengegangene oder gestohlene Pässe soll weiter verbessert werden.

- ARMUTSBEKÄMPFUNG: Die G8-Staaten wollen das Unternehmertum in denEntwicklungsländern fördern. Überweisungen von Gastarbeitern sollenbilliger werden.

- ENTSCHULDUNG: Die G8-Staaten wollen die Entschuldungsinitiative(HIPC) um zwei Jahre verlängern. Darunter erhalten hoch verschuldetearme Staaten gegen Vorlage einer nachhaltigen Strategie zurBekämpfung der Armut erheblichen Schuldennachlass. Das Programm wärein diesem Jahr ausgelaufen.

- AIDS: Die G8 wollen die Wissenschaftler aus aller Weltzusammenbringen, um gemeinsam an einem Aids-Impfstoff zu arbeiten.

- FRIEDENSTRUPPEN: Die G8-Staaten wollen bis 2010 bei der Ausbildungvon 75000 neuen Friedenstruppen helfen. Das Hauptaugenmerk gilt dabeiAfrika.