Hintergrund Hintergrund: Die Anreicherung von Uran
Berlin/dpa - Ein Kernpunkt des Atomstreits mit dem Iran war die Anreicherung des radioaktiven Schwermetalls Uran. Nach dem Atomwaffensperrvertrag darf der Iran Kernenergie zivil nutzen und dafür Uran anreichern. Es wurde aber befürchtet, dass Teheran verändertes Uran zum Bau einer Atombombe missbraucht. Denn je nach Grad der Anreicherung kann es zivil oder militärisch genutzt werden.
In Natur-Uran ist nur zu etwa 0,7 Prozent das spaltbare Isotop 235 enthalten, der Rest ist nicht spaltbares Uran-238. Zur Verwendung in Kraftwerken muss die Uran-235-Konzentration auf zwei bis fünf Prozent erhöht werden. Von hochangereichertem Uran spricht man bei 20 und mehr Prozent. Für Atomwaffen wird das spaltfähige Uran-235 auf mindestens 80 Prozent angereichert.
Es gibt verschiedene Verfahren der Anreicherung. Im Iran werden Gaszentrifugen eingesetzt. Darin werden mit bis zu 70 000 Umdrehungen pro Minute die nicht benötigten schwereren U-238-Atome an den Rand der Röhre gedrängt, während sich leichteres U-235 in der Mitte sammelt.