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Hintergrund Hintergrund: Der libysche Anschlag auf Flug UTA 772 im Jahr 1989

19.08.2003, 12:15

Hamburg/dpa. - Nach der Einigung auf eine Wiedergutmachung für die Opfer des Anschlages von Lockerbie fordert auch Frankreich von Libyen weitere Entschädigungen für ein Flugzeug-Attentat. Am 19. September 1989, rund neun Monate nach dem Anschlag auf den amerikanischen Pan-Am-Jumbo über der schottischen Ortschaft, hatte eine Explosion in rund 10 Kilometer Höhe eine DC-10 der französischen Fluggesellschaft UTA über der Ténéré-Wüste von Niger zerrissen. Niemand der 170 Insassen des Fluges 772 von Brazzaville (Kongo) nach Paris, darunter 53 Franzosen, überlebte.

Wenige Tage später wurde mit den an Wrackteilen entdeckten Sprengstoffspuren die Vermutung zur Gewissheit, dass die 156 Passagiere und 14 Besatzungsmitglieder Opfer eines Terroranschlages geworden waren. Ermittler erkannten Parallelen zum Anschlag von Lockerbie mit 270 Toten. Die Attentäter hatten in Brazzaville einen mit Sprengstoff beladenen Koffer aufgegeben und dann das Flugzeug bei einem Zwischenstopp in NDjamena (Tschad) verlassen.

Im März 1999 sprach die französische Justiz sechs libysche Agenten, darunter den Schwager von Revolutionsführer Muammar el Gaddafi, in Abwesenheit für schuldig und verhängte lebenslange Haftstrafen. Ohne seine Schuld je offiziell einzugestehen, zahlte Libyen später insgesamt mehr als 30 Millionen Dollar an die Hinterbliebenen der Opfer.