Hintergrund Hintergrund: Der EU-Bericht zur Einwanderung
Brüssel/dpa. - Für mehr Stetigkeit und Planung bei der Aufnahmeausländischer Arbeitnehmer hat sich die EU-Kommission in ihrem ersten«Jahresbericht über Migration und Integration» ausgesprochen. Darinheißt es unter anderem zu einzelnen Bereichen:
Entwicklung der Wanderungsbewegungen in der EU: Die Zuwanderunghat in manchen Mitgliedstaaten einen Rückgang der Bevölkerungverhindert. Einige neue EU-Staaten haben sich seit 1990 von Aus- zuEinwanderungsländern entwickelt. Belgien, Deutschland und Österreichhaben mit neun Prozent den höchsten Ausländeranteil der 15 alten EU-Staaten (Durchschnitt 3,8 Prozent). In anderen Ländern verzeichne dieStatistik auch deshalb weniger Ausländer, weil ihnen dort dieEinbürgerung leichter gemacht wird.
Wirtschaftlicher Nutzen der Einwanderung: Zuwanderer füllen Lückenim Arbeitsmarkt und übernehmen auch Jobs «in Bereichen, in denenEinheimische nicht arbeiten wollen». Einwanderung schaffe den meistenUntersuchungen zufolge mehr Wohlstand. Zwar gälten Einwanderer häufigals Belastung für den Staat: «Die höheren Sozialausgaben sind jedochzum Teil mit der Zunahme von Asylbewerbern zu erklären, die nichtoder nur unter restriktiven Bedingungen einer Erwerbstätigkeitnachgehen dürfen.»
Probleme bei der Eingliederung von Zuwanderern: «Fehlender Zugangzur Beschäftigung» gilt als größtes Hemmnis bei der Integration.Hinzu kommen Probleme mit der Sprache und bei der Wohnungssuche sowiebei der Anerkennung beruflicher Fähigkeiten. Einwanderer seienbesonders von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht, doch diemeisten Länder unternähmen «keine ernsthaften Anstrengungen» zurErforschung der Ursachen dafür. 80 Prozent der EU-Bürger halten eslaut Umfragen für falsch, Menschen wegen ihrer Herkunft anders zubehandeln. Der Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus werde aberimmer schwieriger, weil «die Medien Vorurteile über Einwandererverbreiten und rechtsextreme Parteien in einigen Mitgliedsstaatenimmer größeren Zulauf haben».
Ansätze zur Verbesserung der Lage: Positiv hebt der Bericht unteranderem die Beratung ausländischer Firmengründer in Deutschlandhervor. Immer mehr EU-Staaten entwickelten Eingliederungsprogramme,Schweden überprüfe neuerdings auch deren Wirksamkeit.