Hintergrund Hintergrund: Das Nazi-Massaker in den Ardeatinischen Höhlen bei Rom
Rom/dpa. - Die Erschießung von 335 Zivilisten in denArdeatinischen Höhlen bei Rom am 24. März 1944 war eines derschwersten Nazi-Massaker während des Zweiten Weltkrieges in Italien.Viele Opfer waren Juden. Das SS-Exekutionskommando trieb dieUnschuldigen in die Gänge des Steinbruchs vor den Toren Roms. DieMenschen wurden durch Genickschuss getötet. Anschließend wurden dieGänge des Steinbruchs durch Sprengungen zugeschüttet.
Die Bluttat war eine Vergeltung für einen Anschlag italienischerPartisanen, bei dem 33 Südtiroler starben, die als Hilfspolizisten imDienst der Deutschen standen. Die SS-Führung im besetzten Rom ordnetedarauf an, dass jeweils zehn Italiener für einen getöteten Südtirolerhingerichtet werden sollten.
Der römische SS-Polizeichef Herbert Kappler wurde nach Kriegsendein Italien zunächst zum Tode verurteilt. Später wurde die Strafe inlebenslängliche Haft umgewandelt. 1977 gelang ihm unter mysteriösenUmständen die Flucht nach Deutschland. 1998 verurteilte einitalienisches Militärgericht die beiden SS-Offiziere Erich Priebkeund Karl Hass wegen Beteiligung zu lebenslanger Haft. Beide zeigtenkeinerlei Reue und beriefen sich auf Befehlsnotstand. Hass starbkürzlich in Rom, der inzwischen 90-jährige Priebke lebt in Italienunter Hausarrest.