Hintergrund Hintergrund: BT-11 Mais und andere gentechnisch veränderte Pflanzen
Hamburg/dpa. - Der essbare Bt11-Zuckermais produziert sein eigenes Insektenvernichtungsmittel. Durch ein eingeschleustes Gen des Bodenbakteriums Bacillus thuringiensis (Bt) stellt die Pflanze ein Eiweiß her, das für die gefräßige Raupe des Maiszünslers unverträglich ist. Nach Auffassung des Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin kann davon ausgegangen werden, dass der Bt11-Mais gesundheitlich genauso unbedenklich ist wie konventioneller Zuckermais.
Greenpeace wendet jedoch ein, dass noch nicht alle möglichen Gefahren absehbar seien. «Man weiß nicht, ob sich giftige Stoffe in der genmanipulierten Pflanze gebildet haben», sagte Gentechnik- Expertin Ulrike Brendel von Greenpeace. Zudem befürchtet Greenpeace, dass beim Anbau von Bt-Mais in den USA auch andere Insekten geschädigt werden könnten. Auch könne der Maiszünsler durch den breiten Anbau der Pflanze resistent gegen das Bt-Gift werden. Dies lasse sich dann nicht mehr wie bislang in akuten Fällen von herkömmlichen Landwirten gegen den Maiszünsler einsetzen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung verweist dagegen auf die umfassenden Untersuchungen: «Die Pflanzen wurden im Hinblick auf toxische und allergene Wirkungen und auf unbeabsichtigte Veränderungen der Inhaltsstoffe untersucht», erläuterte eine Gentechnikexpertin des Instituts und verwies darauf: «Es kann natürlich auch unbeabsichtigte Effekte bei der konventionellen Züchtung geben.»
In der Diskussion um den Bt11-Zuckermais innerhalb der EU geht es nur darum, ob er nach Europa importiert werden darf und nicht um einen Anbau. Weltweit wurden im Jahr 2002 auf einer Fläche von 58,7 Millionen Hektar gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut. Das entspricht mehr als dem 1,5Fachen Deutschlands.