Hintergrund Hintergrund: Brennelementewerk in Hanau ging nie in Betrieb
Hamburg/dpa. - Siemens hatte 1982 mit dem Bau der rund 700 Millionen Euro teuren Anlage zur Herstellung von Plutonium-Brennstäben begonnen. Die Fabrik sollte nach dem so genannten MOX-Verfahren arbeiten, bei dem in Kernkraftwerken anfallendes Plutonium mit Uran zu einem gleichsam unerschöpflichen Brennstoff für «Schnelle Brüter» gepresst wird. Als eine bereits in Betrieb befindliche kleinere Atomanlage in Hanau nach einer Serie von Zwischenfällen vom damaligen hessischenUmweltminister Joschka Fischer (Grüne) geschlossen wurde, geriet auchdas neue Projekt unter Beschuss. Der Streit gipfelte inAuseinandersetzungen zwischen Fischer und dem damaligenBundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) um die Genehmigung des Werks.
Aus Furcht vor langwierigen und teuren Auseinandersetzungen legteder Siemens-Konzern das Projekt 1995 zu den Akten. Auch die am Baubeteiligten Kraftwerksbetreiber wollten kein weiteres Geld mehrinvestieren. Wenig später scheiterte die Idee, in der AnlagePlutonium aus sowjetischen Atomsprengköpfen zu verwenden. Dazu wärenzahllose Transporte nach Hanau nötig gewesen. Danach zerschlug sichder Plan, Komponenten der MOX-Anlage für den Bau einer Fabrik inRussland zu nutzen.