Hintergrund Hintergrund: Beteiligung an Landtagswahlen weiter im Abwärtstrend
Hamburg/dpa. - Der Trend zu immer geringerem Interesse an Landtagswahlen ist ungebrochen: Bei der Landtagswahl in Bayern zeichnet sich die bislang niedrigste Wahlbeteiligung in der Geschichte des Bundeslandes ab. Nach den Hochrechnungen von ARD und ZDF gaben am Sonntag nur etwa 59 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab - 1998 waren es noch 69,8 Prozent. Die Beteiligung an Landtagswahlen schwankte in den vergangenen fünf Jahren stark - in der Tendenz machten in den vergangenen Jahrzehnten aber immer weniger Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch.
In Brandenburg sank die Beteiligung 1999 auf einen historischen Tiefpunkt: Nur 54,4 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab - so wenig wie noch nie bei einer Landtagswahl in Deutschland seit Kriegsende. Die höchste Beteiligung der vergangenen fünf Jahre wurde 1998 in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet: 79,4 Prozent.
Die bislang höchste Wahlbeteiligung in Bayern wurde 1954 mit 82,4 Prozent festgestellt. Die Bayern-Wahl vor fünf Jahren bewegte sich mit 69,8 Prozent im oberen Mittelfeld. Damals konnten die Politiker im Freistaat nach zwei Wahlen mit relativ schwacher Beteiligung (1990: 65,9 Prozent, 1994: 67,8 Prozent) wieder mehr Menschen dazu bewegen, ihre Stimme abzugeben.
Seit Jahrzehnten gehen im Durchschnitt immer weniger Bundesbürger zur Wahl. In den 70er Jahren stimmten im Schnitt 80,2 Prozent der Wahlberechtigten über ihr Landesparlament ab, in den 80er Jahren waren es 77,5 Prozent und seit der Wiedervereinigung nur noch 67,1 Prozent. In den vergangenen fünf Jahren ging die Wahlbeteiligung 13 Mal zurück, neun Mal nahm sie zu - zum Teil hauchdünn.