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Hintergrund Hintergrund: Baalbek - Touristenattraktion und Hochburg der Hisbollah

02.08.2006, 11:19

Hamburg/dpa. - Nach dem Beschuss durch die Israelis sind viele der etwa80 000 Einwohner ins benachbarte Syrien geflüchtet.

Die Hisbollah ist hier seit Beginn der 80er Jahre präsent. In derStadt in der Bekaa-Ebene wurden die ersten Hisbollah-Milizionäre vonOffizieren der iranischen Revolutionsgarden geschult. Syrien, wie derIran Schutzmacht der Hisbollah, hatte während der langen Besetzungdes Libanons in Baalbek das Hauptquartier seiner Streitkräfteeingerichtet. Die Hisbollah selbst unterhielt in der mittlerweileteilweise zerbombten Stadt zahlreiche Büros, darunter auchAnlaufstellen zur Versorgung von Bedürftigen. Zeichen für dieAllgegenwart der «Partei Gottes» waren große gelbe Fahnen sowieriesige Porträts ihres Chefs Hassan Nasrallah und seines einstigeniranischen Mentors Ajatollah Khomeini.

Baalbeks Attraktion sind die römischen Ruinen, die zu deneindrucksvollsten außerhalb Italiens gehören. Der Tempel des Jupiter,von dem nur noch sechs 23 Meter hohe Säulen stehen, war mit 49 mal 88Metern der größte des römischen Imperiums. Auch vom Rundtempel derVenus gibt es nur noch Reste. Noch gut erhalten ist der dem WeingottBacchus geweihte Tempel.

Der wohl prominenteste deutsche Besucher Baalbeks war Wilhelm II.Der Kaiser befand sich 1898 auf seiner Orientreise auf dem Weg nachJerusalem. Tief beeindruckt schickte er sofort nach seiner Rückkehrein Archäologenteam nach Baalbek, das dort fünf Jahre lang arbeitete.