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Hintergrund Hintergrund: Atompolitische Positionen der Parteien im Überblick

08.07.2009, 09:50

Berlin/dpa. - Die Deutsche Presse-Agentur dpa stellt die wichtigsten Positionen der Parteien gegenüber:

CDU/CSU: Um die Energieversorgung sicherstellen zu können, sehendie Unionsparteien die Atomkraft als «Übergangstechnologie» an undstreben eine Verlängerung der Kernkraftwerks-Laufzeiten an. Der vonRot-Grün beschlossene Atomausstieg soll rückgängig gemacht werden.Die Union plädiert für ein Nebeneinander von Öko- und Atomenergie.

SPD: Der Ausstieg aus der Atomenergie muss nach Ansicht der SPDnoch weiter beschleunigt werden. Bis 2013 sollen alle Altreaktorenvom Netz gehen, erneuerbare Energien dagegen weiter ausgebautund neue Kohle- und Gaskraftwerke gebaut werden. Bis 2030 soll dieHälfte der Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie kommen.

FDP: Der Ausstieg aus der Kernenergie ist nach Ansicht derFreidemokraten zum jetzigen Zeitpunkt falsch. Kernenergie sei als«Übergangstechnologie» nötig, bis erneuerbare Energien inausreichendem Umfang Strom erzeugen können oder die CO2-Abscheidungund -Einlagerung für Kohlekraftwerke möglich ist. Die Laufzeitensicherer Kernkraftwerke müssten daher verlängert werden. Beierheblichen Fortschritten in der Nukleartechnik wird ein Neubau vonKernkraftwerken nicht ausgeschlossen.

LINKE: Gefordert wird der vollständige Umbau der Energiewirtschaftauf erneuerbare Energien. Der Ausstieg aus der Atomenergie muss nachden Plänen der Linkspartei schnellstmöglich erfolgen.Forschungsgelder sollen nicht mehr in die Atomforschung fließen,sondern vollständig in die Entwicklung erneuerbarer Energien.

GRÜNE: Die Grünen wollen einen schnellen Ausstieg aus derAtomkraft. Die Partei will eine Komplett-Umstellung derStromversorgung in Deutschland auf Ökostrom bis zum Jahr 2030.Möglichst bis 2040, spätestens aber 2050 solle die gesamteEnergie, auch zum Heizen, aus erneuerbaren Quellen kommen.