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Hinrichtungen Hinrichtungen: Ägypten streitet über Todesurteile

07.08.2014, 15:31

Kairo - Zwischen der ägyptischen Justiz und dem Großmufti des Landes ist ein Streit über die Todesurteile gegen die Spitze der verbotenen Muslimbrüder ausgebrochen. In einem bislang noch nicht dagewesenen Vorgang rief das Gericht den Großmufti Schauki Allam am Donnerstag dazu auf, seine Entscheidung gegen die Hinrichtung des Chefs der Organisation, Mohammed Badie, und 13 weiteren Mitgliedern zu überdenken. In Ägypten muss jedes Todesurteil dem höchstrangigen muslimischen Geistlichen des Landes vorgelegt werden. Einer der drei Richter des Gerichts erklärte, nach Ansicht des Großmuftis reichten die die Beweise nicht aus, um die Todesstrafe rechtfertigen.

Seit dem Sturz des ersten gewählten Präsident und Muslimbruders Mohammed Mursi gehen die Behörden mit großer Härte gegen die inzwischen verbotene Organisation vor. Hunderte Anhänger wurden getötet, Tausende Mitglieder und Sympathisanten inhaftiert. Über 1000 Menschen droht die Todesstrafe, was weltweit Proteste ausgelöst hat. Bislang wurde keine Hinrichtung vollstreckt ausgeführt. In Hunderten von Fällen steht noch die Entscheidung des Großmuftis aus. (rtr)